Das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ trauert um Msgr. Winfried Pilz. Der frühere Präsident des Hilfswerks der Sternsinger verstarb am Samstag im Alter von 78 Jahren im Carolus-Krankenhaus in Görlitz. Von 2000 bis 2010 hatte der in Warnsdorf (Nordböhmen) geborene Priester das in Aachen ansässige Hilfswerk geleitet. Im Februar 2015 hatte Msgr. Pilz sein goldenes Priesterjubiläum gefeiert.
„Mit Winfried Pilz ist eine starke Stimme für die Kinder in aller Welt verstummt“, würdigt Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks, die Verdienste seines verstorbenen Vorgängers. „Winfried Pilz hatte immer die Bedürfnisse der Mädchen und Jungen hier in Deutschland und in den Ländern der Einen Welt im Blick. Im Sinne unseres Leitspruchs ‚Kinder helfen Kindern‘ stand er engagiert an der Seite der Sternsinger. Er hatte ein ganz besonderes Gespür für die Lebenssituation benachteiligter Kinder und Jugendlicher in unseren Projektländern.“
Ehrentitel Archimandrit
„Winfried Pilz hat Projekte der Sternsinger auf allen Kontinenten besucht, besonders geprägt hat er den Austausch mit unseren Partnern im Nahen Osten“, so Prälat Krämer. Schon seit seiner Studienzeit hatte sich Winfried Pilz stark für die Situation der Christen im Heiligen Land und im Vorderen Orient interessiert. Pilz vertrat das Kindermissionswerk in der R.O.A.C.O. (Riunione delle Opere di Aiuto alle Chiese Orientali), der Kongregation zugunsten des Klerus und der katholischen Orientalen in Rom und in den verschiedenen Herkunftsländern. Seine Verbundenheit mit der griechisch-katholischen Kirche in Syrien wurde 2007 mit der Ernennung zum Archimandriten gewürdigt.
„Eine wunderbare Aufgabe“
„Es war wirklich eine sehr, sehr schöne Zeit, denn die Leitung des Kindermissionswerks ist eine wunderbare Aufgabe“, hatte Msgr. Pilz 2010 rückblickend auf seine Zeit mit den Sternsingern gesagt. Das Wichtigste sei ihm immer der Kontakt zu den Menschen in aller Welt gewesen. Bereits während seiner Schulzeit hatte Winfried Pilz den Entschluss gefasst, Priester zu werden. Nach dem Studium empfing er in Köln durch Kardinal Frings die Priesterweihe. Vor allem in der Jugendarbeit war Pilz aktiv: In Bonn und Köln war er als Jugendseelsorger tätig. Von 1972 bis 1990 übernahm er die Leitung der Jugendbildungsstätte „Haus Altenberg“ im Bergischen Land. Von 1990 bis 2000 war er Pfarrer in der Kaarster Gemeinde St. Martinus.
Bekannt wurde Winfried Pilz auch als Komponist und Autor neuer geistlicher Lieder. 1974 schrieb er in freier Anlehnung an den Sonnengesang des heiligen Franz von Assisi den neunstrophigen Text von „Laudato si“. Das populäre Lied zu einer überlieferten Melodie aus Italien ist auch heute noch fester Bestandteil kirchlicher Jugendliederbücher.
Nach seiner Arbeit für das Kindermissionswerk zog es ihn zurück in seine böhmische Heimat: Er leitete die deutschsprachige Gemeinde in Prag bis zu seinem Ruhestand 2012. Danach lebte er im sächsischen Leutersdorf, sechs Kilometer entfernt von seinem Geburtsort Warnsdorf im heutigen Tschechien.
- Es handelt sich um eine Textübernahme aus der Pressemeldung des Kindermissionswerks "Die Sternsinger"