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Autor Saviano kommt nicht zur „Gomorra“-Inszenierung nach Berlin

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Berlin (ddp). Der von der Mafia bedrohte italienische Autor Roberto Saviano wird nicht zur Aufführung seines brisanten Theaterstücks „Gomorra“ am Freitag in Berlin kommen. Saviano, dessen Tatsachenroman über die neapolitanische Camorra als Bühnenfassung gezeigt wird, könne aus Sicherheitsgründen nicht kommen, sagte der Direktor des Italienischen Kulturinstituts Berlin, Angelo Bolaffi, am Donnerstag.

Mit Blick auf die Einladung des Präsidenten der Akademie der Künste, Klaus Staeck, sagte er, niemand könne sagen, wann der Autor, der seit zwei Jahren unter Polizeischutz lebt, diese annehmen könne.

Das Mercadante Teatro Stabile di Napoli zeigt „Gomorra“ am Freitag (14. November) in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz beim „Italienischen Theaterherbst in Berlin“. Die Verfilmung des Bestsellers unter der Regie von Matteo Garrone ist im September in den deutschen Kinos angelaufen. Der Film ist der italienische Kandidat für den Auslands-Oscar und gilt als Favorit für den Europäischen Filmpreis.

Nach Ansicht des Darstellers Ivan Castiglione, der in dem Theaterstück „Gomorra“ den jungen Journalisten Saviano spielt, ist durch dessen Werk ein „großer Ruck“ und ein „kulturelles Sich-Aufbäumen“ durch die italienische Gesellschaft gegangen. „Das Schweigen ist gebrochen“, sagte Castiglione am Donnerstag. Jeder müsse sich nun entscheiden, ob er auf der Seite der Guten oder der Bösen stehe. Das Theaterensemble ist ihm zufolge anders als Saviano keinen Bedrohungen durch die Camorra ausgesetzt.

Die Inszenierung „Gomorra“ wurde nach Angaben der Macher bereits rund 300 Mal in Italien gezeigt, sowohl in großen Städten als auch auf dem Land. Der Autor Saviano wurde 1979 in Neapel geboren, studierte Philosophie und arbeitet als Journalist für verschiedene italienische Zeitschriften.

 

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