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Bebende Wärme

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Zum Tode der Mezzosopranistin Christa Ludwig
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Ihr Repertoire reichte von Bach bis Berg, ihre Bühnenpräsenz erstreckte sich von Salzburg bis New York. Die 1928 in Berlin geborene Christa Ludwig war die vielleicht bedeutendste Mezzosopranistin des 20. Jahrhunderts. Mit ihrer warm bebenden, substanz- und farbenreichen Stimme setzte sie im Opern- und Konzertfach Maßstäbe (Mozart, Strauss, Wagner, Mahler) und auch Akzente im Liedrepertoire, indem sie zum Beispiel Schuberts „Winterreise“ einem weiblichen Blick unterzog.

Obwohl ihr eine für ihr eigentliches Stimmfach erstaunliche Höhe zu Gebote stand und sie etwa mit einer ikonischen Leonore in Beethovens „Fidelio“ Furore machte (dirigiert von Otto Klemperer), verzichtete sie klug auf den dauerhaften Wechsel in hochdramatische Sopranpartien, wohl wissend, dass ihre heikle Stimmband-Konstitution dies längerfristig nicht zugelassen hätte. Selbstbestimmt und mit der ehrlichen Begründung, endlich ein normales Leben führen und sich „mal in Ruhe erkälten“ zu wollen, verabschiedete sie sich 1994 von der Opern- und Konzertbühne und gab mit dem ihr eigenen Charme und Humor ihr gelebtes Wissen in Masterclasses an die jüngere Generation weiter. Am 24. April 2021 ist Christa Ludwig in Klosterneuburg bei Wien verstorben. jmk

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