Essen (ddp). Der neue Ehrenvorsitzende des Kuratoriums der Philharmonie Essen, Berthold Beitz, kritisiert die Entlassung des Intendanten Michael Kaufmann. «Ich würde es begrüßen, wenn Herr Kaufmann bleibt», sagte der Vorsitzende der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, wie die MAN Ferrostaal AG am Freitag in Essen mitteilte.
Beitz unterstrich demzufolge die herausragende Arbeit Kaufmanns und plädierte dafür, die Entscheidung zu überdenken. Dem schloss sich Matthias Mitscherlich, Vorstandsvorsitzender der MAN Ferrostaal, an, der die Gründung des Kuratoriums initiiert hatte. Der «Ansehensverlust» für die Philharmonie müsse schleunigst behoben werden. «Im Hinblick auf die Bestrebungen, Kulturhauptstadt zu werden, können wir uns solche Fauxpas nicht leisten», sagte Mitscherlich den Angaben zufolge und forderte für das Haus eine eigenständige Betriebsstruktur unter Einbeziehung der Stadt und der Wirtschaft.
Der Aufsichtsrat der Theater und Philharmonie Essen GmbH (TUP) hatte am Montag den Vertrag mit Kaufmann wegen Überziehung des Etats um 1,5 Millionen Euro in den vergangenen beiden Spielzeiten mit sofortiger Wirkung beendet. Kaufmann kündigte an, sich mit juristischen Mitteln gegen seinen Rauswurf zu wehren. Dirigent Kurt Masur will in dem Haus vorläufig nicht mehr auftreten.