Köln - Birgit Meyer tritt die Nachfolge des fristlos entlassenen Kölner Opernintendanten Uwe Eric Laufenberg an. Der Hauptausschuss bestellte die gebürtige Kölnerin am Montag zunächst für drei Interimsspielzeiten bis 2014/2015 zur Opernintendantin, wie die Stadt mitteilte. Meyer hatte bereits nach dem Eklat um Laufenberg kommissarisch die Leitung der Oper übernommen.
Sie begrüße den gefassten Beschluss des Hauptausschusses ausdrücklich, betonte die neue Opernintendantin. Das Wichtigste in den nächsten Wochen werde sein, "sich in Ruhe den dringend anstehenden Entscheidungen zu widmen und sich vor allem wieder auf die künstlerische Arbeit zu konzentrieren". Ende August wolle sie über weitere Schritte informieren.
Meyer ist seit der Spielzeit 2009/10 Operndirektorin. Sie hat Medizin und Theaterwissenschaften studiert. Als Dramaturgin war sie für das Tiroler Landestheater Innsbruck tätig. Zwischen 1999 und 2009 arbeitete sie als Chefdramaturgin und Mitglied der Direktion an der Volksoper in Wien.
Laufenberg war im Juni fristlos entlassen worden. Dies war das Ende eines monatelangen Streits zwischen der Stadtspitze und dem Opernintendanten. Laufenberg, der einen zu geringen Etat kritisierte, hatte mit der Absage der kompletten Spielsaison gedroht und seinen vorzeitigen Abschied nach der Spielzeit angeboten. Kritiker halten ihm vor, dass er seinen Etat überzogen habe.
Weitere Personalentscheidungen
Neben der Entscheidung über die vakante Stelle an der Oper fasste der Hauptausschuss weitere Personalentscheidungen. Neuer Direktor des Römisch-Germanischen Museums ist ab 1. September Marcus Trier, der das Haus bereits seit Oktober 2010 als kommissarischer Direktor leitet. Die Intendanz der Puppenspiele (Hänneschen-Theater) übernimmt vom 1. Dezember 2012 bis 31. August 2017 Frauke Kemmerling. Sie löst Heribert Malchers ab, der das Theater seit 1988 geleitet hat und nun in den Ruhestand tritt.