Pablo Galaz Salamanca heißt der neue Franz-Liszt-Stipendiat 2014 der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Beim Kompositions-Workshop im Rahmen der 55. Weimarer Meisterkurse konnte der eigens aus Chile angereiste 30-jährige Komponist die Jury mit seinen Werken von sich überzeugen. Das mit insgesamt 3000 Euro dotierte Franz-Liszt-Stipendium ermöglicht Galaz nun im Jahr 2015 eine dreimonatige, ungestörte schöpferische Arbeit in Weimar.
Außerdem soll es während seines Aufenthalts in Weimar ein Porträtkonzert mit seinen Werken geben. 38 Bewerberinnen und Bewerber aus der ganzen Welt hatten in der Bewerbungsphase Partituren eingereicht. Die Spanne der Werke reichte von Solostücken bis hin zu großen Orchesterwerken. Die Jury wählte schließlich sechs Komponistinnen und Komponisten aus Spanien, Deutschland, Griechenland, Chile, China und Südkorea für die Workshop-Teilnahme Mitte Juli 2014 aus. Zur Jury unter Vorsitz von Prof. Michael Obst gehörten Prof. Robin Minard, Prof. Albrecht von Massow sowie Melise Mellinger vom „ensemble recherche“ Freiburg.
„Generell war die künstlerische Qualität höher als in den vergangenen Jahren“, zeigte sich der Juryvorsitzende Prof. Michael Obst erfreut. Galaz sei durch seine „spartenübergreifende“ Kompositionsweise aufgefallen. „Die Zusammenführung verschiedener Medien wie Bühne, Film, Instrumente, Gesang und Live-Elektronik war besonders organisch und sinnfällig. Er kann auf der Klaviatur der verschiedenen Präsentationsformen sehr virtuos und auf sehr hohem Niveau spielen“, so Obst. Präsentiert hatte der Chilene beim Workshop vor allem ein Werk für Gesangssolisten und großes Ensemble über ein Thema von Monteverdi sowie eine Komposition für Gesang, Kontrabass, Bassklarinette, Schlagzeug, Live-Elektronik und Video.
Pablo Galaz Salamanca, 1983 in Santiago de Chile geboren, begann seine musikalische Ausbildung auf der klassischen Gitarre. 2010 machte er sein Diplom an der „Faculty of Arts“ der Universität von Chile, wo er bei Aliocha Solovera, Cirilo Vila und Jorge Pepi Alos studiert hatte. Galaz setzte bis 2012 seine Studien im Fach Komposition am „Conservatoire de Paris“ in der Klasse von Stefano Gervasoni fort und schloss dort mit einem Master of Music ab. Momentan absolviert er Spezialkurse für Komponisten am IRCAM in Paris. Zusätzlich besuchte er Seminare und Meisterkurse von zeitgenössischen Tonschöpfern wie u. a. Georges Aperghis, Mark Applebaum, Hugues Dufourt, Brian Ferneyhough, Ivan Fedele, Luca Francesconi und Mathias Spahlinger. Galaz‘ Werke sind sowohl in seiner Heimat Chile als auch in Europa bereits mehrfach zur Aufführung gekommen.