Stuttgart/Essen - Die Stuttgarter Ballettchoreologin Georgette Tsinguirides erhält den Deutschen Tanzpreis 2010. Wie das Ballett am Mittwoch mitteilte, wird sie damit für ihre lebenslangen Verdienste um den Tanz geehrt.
Nach ihrer Ausbildung an der Ballettschule des Staatstheaters Stuttgart, nahm Tsinguirides Unterricht im Studio Wacker in Paris sowie an der Royal Ballet School in London. 1945 erhielt sie ihr erstes Engagement am Staatstheater Stuttgart, 1957 wurde sie Solistin.
Parallel zu ihrer Laufbahn als Tänzerin wurde sie Assistentin von John Cranko, der das Stuttgarter Ballett von 1961 bis 1973 leitete. Ab 1965 studierte sie am Benesh Institute in London Choreologie, eine Schrift, die Tanzbewegungen in einem System von Notenlinien erfasst. Sie wurde die erste Choreologin Deutschlands. Nach dem Abschluss im Jahr 1966 begann sie damit, alle großen Werke, die Cranko in Stuttgart schuf, in dieser Tanzschrift aufzuzeichnen. Seit mehr als vier Jahrzehnten studiert die in Stuttgart geborene Deutsch-Griechin die Werke John Crankos weltweit mit den großen Ballettensembles ein.
Der Deutsche Tanzpreis wird alljährlich vom Deutschen Berufsverband für Tanzpädagogik und vom Verein zur Förderung der Tanzkunst verliehen wird. Unter den bisherigen Preisträgern sind John Neumeier, Reid Anderson, Pina Bausch und William Forsythe gehören. Die Verleihung findet am Samstag (27. Februar, 18 Uhr) in Essen statt. Die Laudatio für Tsinguirides hält Márcia Haydée. Das Ensemble des Stuttgarter Balletts wird bei der Veranstaltung zu Ehren von Tsinguirides, dem dienstältesten Mitglied, auftreten. Die Choreologin feiert an diesem Tag ihren 82. Geburtstag.