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Franz Xaver Ohnesorg. Foto: Mark Wohlrab

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Deutschlands internationalster Musik-Manager

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Zum Tod des Intendanten und Klavier-Impresarios Franz Xaver Ohnesorg
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Mit drei stark besetzten Benefizkonzerten wollte Franz Xaver Ohnesorg seine Ära als Intendant des Klavier-Festivals Ruhr abschließen. Nur wenige Tage vor seinem für den 25. November geplanten Abschiedskonzert ist er im Alter von 75 Jahren überraschend gestorben. Franz Xaver Ohnesorg leitete das Klavier-Festival Ruhr seit 1996. Die Vorbereitungen für das Festival 2024 wurde mit seiner Unterstützung mit Beginn des Jahres 2023 in die Hände der neuen Intendantin Katrin Zagrosek gelegt.

 

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Franz Xaver Ohnesorg studierte nach seiner Ausbildung zum Flötisten an der Münchner Universität Betriebswirtschaft und im Studium Generale Musik- und Theaterwissenschaften sowie Kunstgeschichte. Als junger Orchesterdirektor der Münchner Philharmoniker gewann er 1979 Sergiu Celibidache als neuen Generalmusikdirektor. Ab 1983 gestaltete er als Gründungsintendant der Kölner Philharmonie 16 Jahre lang deren singuläre Erfolgsgeschichte. 1994 rief er zudem mit der MusikTriennale Köln ein Festival ins Leben, das als „Klang eines Jahrhunderts“ ursprünglich ganz der Musik der Gegenwart gewidmet war. Anfang 1999 folgte er der wiederholt ausgesprochenen Einladung Isaac Sterns, um als erster nicht-amerikanischer Executive and Artistic Director die Leitung der Carnegie Hall in New York zu übernehmen.

Nach zweieinhalb Jahren akzeptierte er schließlich den Ruf des Berliner Senats und kehrte als Intendant der Berliner Philharmoniker nach Europa zurück. Zum Ende der Ära Claudio Abbado wirkte er maßgeblich an der Umwandlung des Orchesters in eine Stiftung mit und bereitete so die Regentschaft des neuen Chefdirigenten Sir Simon Rattle vor.

Anfang 2003 kehrte er wieder ganz ins Rheinland zurück. Von dort aus lenkte er schon seit 1996 als künstlerischer Leiter das Klavier-Festival Ruhr und entwickelte es zu einem internationalen Klavierereignis. Die Bayerische Akademie der Schönen Künste zeichnete ihn 2003 mit der Wilhelm-Hausenstein-Ehrung für Verdienste um kulturelle Vermittlung aus und begründete dies mit „seiner Entdeckerfreude, seiner Sympathie für Experimente und seinem strengen Blick auf Kompetenz und Substanz“. Die von ihm initiierte Education-Arbeit des Klavier-Festivals Ruhr wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter erst kürzlich der Landespreis Kulturelle Bildung NRW 2022.

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