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Überreicht wurde die Auszeichnung durch Reinhold Würth, Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe (Foto li.) und JMD-Präsident Johannes Freyer (Foto re.). Foto: Würth
Überreicht wurde die Auszeichnung durch Reinhold Würth, Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe (Foto li.) und JMD-Präsident Johannes Freyer (Foto re.). Foto: Würth
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Die Zukunft der klassischen Musik liegt in ihrer erlebten Gegenwart

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Christian Tetzlaff erhält den Würth Preis der Jeunesses Musicales Deutschland 2017
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Der mit 15.000 Euro dotierte Würth Preis der Jeunesses Musicales Deutschland (JMD) wurde am Montag, 23. Oktober 2017, an den Geiger Christian Tetzlaff verliehen. Ausgezeichnet wurde er sowohl für seine außergewöhnlichen Interpretationen, „welche stets (Neu)-Entdeckungen der von ihm gespielten Werke gleichen“, wie es im Begründungstext heißt, als auch für sein Engagement, insbesondere jungen Menschen einen Zugang zur klassischen Musik zu öffnen.

Im Programm war sie ausgedruckt – im Eifer einer höchst lebendigen und würdigen Preisverleihungszeremonie fiel sie unter den Tisch: Die Dankesrede des 27. Würth-Preisträgers Christian Tetzlaff. Der beste Dank war selbstredend die musikalische „Ansprache“ des Geigers: Er verwandelte eine Zeremonie in einen bewegenden Konzertabend. Auf dem Programm zunächst Klassisches mit Beethovens Violinsonate Nr. 4 a-Moll op. 23; mit seiner Deutung von César Francks Violinsonate A-Dur bestätigte der Geiger das ihm attestierte Attribut „individualistischer Ausnahmegeiger“ – das Publikum lebte, ja atmete mit und bewies durch unkonventionellen Zwischenapplaus seine Musikalität: Tetzlaffs Botschaft war verstanden worden. Den Rahmen einer Preisverleihung sprengte Tetzlaff endgültig, als er nach dem opulenten Franck noch Dvoraks viersätziges Klaviertrio g-Moll anschloss – die Partie des Cellos übernahm Tetzlaffs 19-jähriger Sohn Simon. Die Klavier-„Begleiterin“ Kiveli Dörken agierte auch hier einzigartig – Tetzlaff und Dörken verschmolzen zu einem faszinierenden Geige-Klavier-Wesen.   

Christian Tetzlaffs Spiel zu hören sei „ein ganz großes Erlebnis“, betonte Reinhold Würth bei der Preisverleihung im Carmen Würth Forum in Künzelsau. Und man dürfe auch den Autor nicht unter den Tisch fallen lassen: Es sei bemerkenswert wie zeitgenössisch Beethovens Musik auch heute noch klinge. Freyer würdigte Tetzlaffs Verdienste um die Zukunft der Klassischen Musik. „Gerade für junge Menschen ist es ein Faszinosum und persönliches Erlebnis, wenn jahrhundertalte Musik – in diesem Augenblick gespielt – sie emotional packt und in Bann zieht.“ Mit seinem Bekenntnis zu einer solcherart intimen, sich mitteilenden Kunst sei Tetzlaff bei der Jeunesses Musicales Deutschland richtig.

Der Würth Preis der Jeunesses Musicales Deutschland ist seit 1991 eine der exklusiven Auszeichnungen in der deutschen Musiklandschaft. Er wird an Künstler, Ensembles oder Projekte verliehen, die Werte und Zielsetzungen der JMD vorbildhaft verwirklichen. Ihn erhielten Persönlichkeiten wie der Dirigent Gustavo Dudamel oder der Perkussionist Martin Grubinger, Ensembles wie das Bundesjugendorchester oder Projekte wie das Education-Programm der Berliner Philharmoniker.

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