Leipzig - Der Dirigent Herbert Blomstedt ist künftig Träger des Großen Verdienstkreuzes mit Stern, einer besonderen Stufe des Bundesverdienstordens. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) überreichte dem 95 Jahre alten Maestro die Auszeichnung am Donnerstagabend im Leipziger Gewandhaus stellvertretend für Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Die Ehrung erfolgte vor einem Konzert des Gewandhausorchesters, dessen Ehrendirigent Blomstedt ist. «Professor Blomstedt ist eine ganz besondere und einzigartige künstlerische Persönlichkeit, die sich sehr um das kulturelle Deutschland verdient macht. Er wird zurecht vom Publikum geliebt, von den Musikern verehrt und von der Fachwelt gerühmt», betonte Kretschmer laut vorab verbreiteter Mitteilung. Gemeinsam mit dem Gewandhausorchester habe er den Rang Leipzigs als international bedeutende Musikstadt während seiner Amtszeit als Gewandhauskapellmeister und darüber hinaus maßgeblich ausgebaut und geprägt.
Kretschmer bezeichnete Blomstedt als «Brückenbauer im besten Wortsinn». Er stehe für die verbindende Brückenfunktion der Kultur in Europa und der ganzen Welt. Blomstedt, der als Sohn schwedischer Eltern in den USA geboren wurde, war noch vor dem Fall der Mauer Chefdirigent bei der Staatskapelle Dresden und wirkte dann von 1998 bis 2005 als Gewandhauskapellmeister. In Sachsen wird er von den Klassikfans tief verehrt. 2003 hatte Blomstedt bereits das Große Verdienstkreuz erhalten. Nun besitzt er die Auszeichnung auch mit Stern.