Berlin - Der Chefdirigent des Konzerthausorchesters Berlin, Ivan Fischer (65), wird seinen Vertrag über das Jahr 2018 nicht verlängern. Als Ehrendirigent werde er aber danach vier Programme pro Saison leiten, teilte das Orchester am Dienstag mit. Er wolle seine Dirigiertätigkeit reduzieren, um mehr Zeit zum Komponieren zu haben, begründete Fischer seine Entscheidung.
«Das Orchester wird eines der wenigen sein, die meiner musikalischen Familie angehören und mit dem ich vorhabe, regelmäßig Konzerte zu geben», sagte der ungarische Dirigent.
Intendant Sebastian Nordmann sagte, Fischer habe das Konzerthaus Berlin für neue Programme geöffnet. Das Orchester sei dank Fischer in einer ausgezeichneten Verfassung. Er sei zuversichtlich, einen interessanten Nachfolger zu finden.
Gemeinsam mit Iván Fischer habe das Konzerthausorchester große Erfolge verzeichnet. Seit Fischers Amtsantritt in der Saison 2012/13 sei die durchschnittliche Auslastung von 75 Prozent auf 86 Prozent angestiegen, die Konzerte mit dem Chefdirigenten hätten eine Auslastung von 90 Prozent, die Zahl der Abonnenten habe um zehn Prozent auf 13 000 Stammhörer zugelegt.
Fischer dirigiert renommierte Orchester auf der ganzen Welt. Er war Operndirektor an der Opéra de Lyon und der Kent Opera in Großbritannien. 1983 gründete Fischer in seiner Heimat das Budapest Festival Orchester, dem er bis heute als Musikdirektor vorsteht.