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Dylan, Strauß & Monterey

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Zum Tod des Dokumentarfilmers D. A. Pennebaker
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Innerhalb von nur zwei Tagen verlor die Welt zwei der großen Ikonen des amerikanischen „Schaugeschäfts“: am 31. Juli Harold Prince, den innovativen Produzenten von „West Side Story“ und „Cabaret“, und am 1. August den legendären Dokumentarfilmer D.A. Pennebaker.

Einmal, 1970, hatte sich der Weg der in den „Roaring Twenties“ geborenen Künstler gekreuzt: Das „Making of“ des famosen Stephen-Sondheim-Musical-Cast-Albums „Company“ hat Pennebaker dokumentiert – unvergesslich: die anfangs unsichere Performance von Elaine Stritch, die den Showstopper des Musicals singt, „The Ladies Who Lunch“. Ein ergreifender Moment der Showbizgeschichte. Die „Ikonisierung“ eines Stars, wie am Anfang seiner Karriere, als er John F. Kennedy oder auch Franz Josef Strauß hautnah auf die Pelle gerückt ist. In die Popgeschichte gingen zwei Filme ein, die ab Mitte der Sixties entstanden sind: sein Film über den „Woodstock“-Vorläufer, das „Monterey Pop Festival“, und natürlich sein großer Film über Bob Dylans England-Tournee 1965.

Ein Clip aus „Don’t Look Back“ wurde zum Klassiker des Pop: „Subterranean Homesick Blues“. Übergroße Sprechkarten mit den „Slogans“ des großartigen Songs lässt Pennebaker von Dylan in die Kamera halten. Und dazu spielt die Musik. Im Hintergrund treibt sich auch noch der „Beat-Poet“ Allen Gins­berg rum, dessen „Rolle“ in der neuen „elektrifizierten“ Zeit Dylan übernommen hat. Kein Wunder, dass dieser Vorläufer des Videoclips nun seit „YouTube“-Zeiten im Internet herumspukt. Wie nah sich Pop und Politik in der „Inszenierung“ in den Sixties waren, zeigte Pennebaker, der im Alter von 94 Jahren gestorben ist.

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