Die Musikjournalistin Hannah Schmidt wird mit dem Reinhard-Schulz-Preis 2023 für zeitgenössische Musikpublizistik ausgezeichnet. Dies gab Thomas Schäfer, Direktor des Internationalen Musikinstituts Darmstadt (IMD) und künstlerischer Leiter der Darmstädter Ferienkurse, im Namen der Jury bekannt. Die Preisverleihung wird am 13. August 2023 im Anschluss an das Konzert mit dem Arditti Quartet bei den Darmstädter Ferienkursen stattfinden.
Einladende Sprache, klarer Text, dem Neuen auf der Spur
Hannah Schmidt schreibt als freiberufliche Musikjournalistin unter anderem für DIE ZEIT, das VAN Magazin und Die Deutsche Bühne. Für die neue musikzeitung verfasste sie 2019 ein Dossier unter dem Titel „Die Entdeckung der Individualitaet“, eine Bestandsaufnahme über den Wandel in der Klavierindustrie.
Als Rezensentin und Kommentatorin spricht sie für den WDR, den SWR und Deutschlandfunk über CD-Neuerscheinungen, kulturpolitische Entwicklungen in der Musikszene, Debatten und ästhetische Fragen. Ihr Fokus liegt dabei auf der zeitgenössischen Musik, Orgelmusik, Oper und der feministischen Analyse der Musikszene und -geschichte.
Die Fachjury des Reinhard-Schulz-Preises bestand dieses Jahr aus Lydia Jeschke (Juryvorsitz; SWR / D), Kristin Amme (BR / D), Elisabeth Schwind (Südkurier / D), Michelle Ziegler (freie Autorin / CH) und Hartmut Welscher (VAN / D).
In der Jurybegründung heißt es: „Hannah Schmidts Sprache ist einladend, ihre Texte und Beiträge verbinden kundige Kritik mit aktuellen Themen und Beobachtungen. Persönliche Perspektiven öffnen den Blick auf eine ,Neue Musik‘, die weit über einen traditionellen oder exklusiven Zirkel hinaus gesehen und gedacht wird. Sie vermitteln sich mit Leichtigkeit und Humor, lenken damit aber nicht von der Musik ab, sondern führen vielmehr zu ihr hin. Darin liegt für uns ein besonderes Potential, dessen Entfaltung wir bei weiteren Inhalten und Formaten gern unterstützen möchten.“
Der Reinhard-Schulz-Preis für zeitgenössische Musikpublizistik wurde 2012 in Graz zum ersten Mal verliehen und wird dieses Jahr zum sechsten Mal vergeben. Ziel des Förderpreises ist es, junge Musikjournalist*innen und Musikkritiker*innen zu unterstützen, die sich intensiv mit Neuer Musik auseinandersetzen und in den Medien darüber berichten.
Die Preisträger*innen erhalten neben dem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro, das erneut die Gesellschaft für Neue Musik (GNM) bereitstellt, vielseitige Publikationsmöglichkeiten in Kooperation mit BR-Klassik, hr2-kultur (Redaktion Neue Musik), Klangspuren Schwaz, Landesmusikrat Thüringen, Lucerne Festival, Münchener Kammerorchester, MusikTexte, neue musikzeitung (nmz), Neue Zeitschrift für Musik (NZfM), Oper Stuttgart und SWR2-JetztMusik.
Der Preis erinnert an den Musikjournalisten und Musikwissenschaftler Reinhard Schulz (1950–2009) und ist seit 2014 beim Internationalen Musikinstitut Darmstadt (IMD) und dessen Förderverein beheimatet.
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