In diesem Jahr zeichnet die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz die Komponistin Olga Neuwirth für ihr künstlerisches Lebenswerk mit dem Robert Schumann-Preis für Dichtung und Musik aus. Mit ihrem „enorm vielseitigen Schaffen erhebt Olga Neuwirth die Stimme des Widerstands gegen Mainstream, schnelle Gewissheiten und wohlfeile Übereinkünfte“, so die Jury zur Begründung.
Der Preis wird von der Akademie alle zwei Jahre an Persönlichkeiten für ein herausragendes Werk auf dem Gebiet der Musik, der Dichtung sowie der Musikvermittlung vergeben. Vorherige Preisträger waren Pierre Boulez, Wolfgang Rihm, Aribert Reimann und Jörg Widmann. Der Preis wird von der Mainzer Strecker-Stiftung finanziert und ist mit 15.000 Euro dotiert.
„Eine neue poetische Zeit“ strebte einst Robert Schumann an: Damit wandte er sich vor allem gegen oberflächliche Betriebsamkeit, inneren Leerlauf und ästhetische Beliebigkeit im Musikleben seiner Gegenwart. „Mit Olga Neuwirth trifft Schumann bald 200 Jahre später auf eine Geistesverwandte“, so die Jury, und: „Mit ihrem offenen, jeder Redundanz widerstrebendem Schaffen tritt die Komponistin für eine erfüllte poetische Zeit des 21. Jahrhunderts ein.“ Die Verleihung soll am 27. November 2020, 19 Uhr, in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz stattfinden.