Die mit je 35.000 Euro dotierten und mit Musikproduktionen verbundenen Förderpreise Komposition gehen 2025 an den iranisch-kanadischen Komponisten Ashkan Behzadi, an Bastien David aus Frankreich und die Norwegerin Kristine Tjøgersen.

Kristine Tjøgersen. Foto: Ernst von Siemens Musikstiftung/Rui Camilo
Folkloristische Klänge, Klangbeziehungen und Feldforschung
Ashkan Behzadi, Jahrgang 1983, wuchs im Iran des Ersten Golfkrieges auf, wo er später Architektur an der Universität in Teheran studierte. Nach seiner Emigration nach Kanada studierte er Komposition in Montreal und New York, wo er auch heute lebt. Er promovierte an der Columbia University im Fach Komposition. Zu seinen Lehrern zählen unter anderen George Lewis und Georg Friedrich Haas. Seine Musik, so die Ernst von Siemens Musikstiftung (EvS) in ihrer Bekanntgabe, zeigt eine große Liebe zum Detail und vermittelt eine fast miniaturistische und zarte lyrische Landschaft. Indem er Techniken der Anspielung und des Pastiches als Grundlage seines Handwerks einsetzt, versuche seine Musik letztlich, das kollektive Gedächtnis der folkloristischen Musik zu beschwören.

Ashkan Behzadi. Foto: Ernst von Siemens Musikstiftung/Rui Camilo
Der 1990 geborene Bastien David kann auf wesentliche Stationen seines Werdegangs in Europa zurückschauen: Er studierte Komposition unter anderem bei Gérard Pesson am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris und war Stipendiat der Villa Concordia in Bamberg und der Villa Medici in Rom. In seinen Werken setzt sich Bastien David mit den sensiblen Beziehungen auseinander, die Klänge untereinander sowie mit Zeit und Raum eingehen. Er versteht seine Partituren „als soziale Umgebungen, in denen die Klänge zusammenleben, miteinander sprechen, sich wiederholen, sich lieben, kämpfen und sich anziehen“.

Bastien David. Foto: Ernst von Siemens Musikstiftung/Rui Camilo
Die Norwegerin Kristine Tjøgersen studierte zunächst Klarinette und anschließend Komposition. Ihr Studium schloss sie bei Carola Bauckholt an der Anton-Bruckner-Universität in Linz ab. Die Preisträgerin ist außerdem außerordentliche Professorin für Komposition und Musiktheorie an der Norwegian Academy of Music in Oslo. Ihr Komponieren fußt auf der Überzeugung, dass überall dort Erstaunliches zu finden ist, wo man nur bereit ist, hinzuschauen. „Aus ihrer Feldforschung entstehen Werke voller Fantasie“, so die EvS.

Kristine Tjøgersen. Foto: Ernst von Siemens Musikstiftung/Rui Camilo
Der Preisträger des mit 250.000 Euro dotierten Ernst von Siemens Musikpreises, Sir Simon Rattle, ist auf Seite 21 zu Gast im nmz-Gespräch.
Die Preisträger*innen der mit 75.000 Euro dotierten Förderpreise – Ensemble ’25, collective lovemusic und Ensemble Tacet(i) – sind bereits in der nmz 11/24 gemeldet worden.
Die Bewerbungsfrist für die Förderpreise Ensemble ’26 endet am 1. März 2025.
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