Berlin - Als eines der drei großen Ensembles der Hauptstadt steht das Konzerthausorchester Berlin vor einem Neustart. Die 36 Jahre alte Joana Mallwitz wird mit der kommenden Saison als Chefdirigentin die künstlerischen Geschicke leiten. Das Publikum solle «ganz große Ohren bekommen», versprach Mallwitz in bei der Vorstellung des Spielplans in Berlin.
Dafür wird es zwei neue Formate im Haus am Gendarmenmarkt im Herzen Berlins geben. Bereits an ihren Wirkstätten Erfurt und Nürnberg hat Mallwitz das Format der Expertenkonzerte entwickelt. Zunächst in Auszügen selbst am Flügel, mit Erläuterungen und am Ende mit dem gesamten Orchester nimmt sich Mallwitz dabei Werke der Musikliteratur etwa von Strawinsky, Mendelssohn oder Beethoven vor.
Hinzu kommen «Night Sessions», die Mallwitz und ihr Team «ganz speziell für das Konzerthaus» entwickelt haben. Dort wollen sich Dirigentin und Orchester unbekanntere Musik als Mix bis hin zu den Beatles kombinieren. «Gute Musik ist gute Musik, egal aus welcher Zeit und Stilrichtung sie kommt», sagte Mallwitz. Über mehrere Tage will sich die neue Dirigentin dem Publikum mit dem Programm «Mostly Mallwitz» präsentieren.
Einen Fokus legt das Haus auf frühe Werke von Kurt Weill (1900-1950). Die beiden im Vergleich zu den Bühnenwerken selten gespielten Sinfonien wird Mallwitz mit dem Orchester auch im Rahmen ihres neuen Vertrags mit der Deutschen Grammophon im Konzerthaus aufzeichnen.