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Hamburg: Werner Krützfeldt gestorben

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Wie erst heute bekannt wurde, ist der langjährige Vizepräsident der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, Prof. Dr. Werner Krützfeldt, plötzlich und unerwartet in den frühen Morgenstunden des 29. Mai 2008 gestorben. Im September dieses Jahres wäre er 80 geworden.

Fachbereichssprecher und Vizepräsident der Hochschule
Werner Krützfeldt hat die Geschicke der Hochschule seit seiner Berufung auf eine Professur für Musiktheorie und Komposition im Jahre 1954 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im September 1996 entscheidend mitgestaltet: Von 1975 bis 1990 war er Sprecher des Fachbereichs Komposition/Theorie, Musikwissenschaft und Dirigieren, von 1990 bis 1996 stand er als Vizepräsident der Hochschule mit an der Spitze der Hochschule neben Präsident Hermann Rauhe. Schwerpunkte seiner Tätigkeit als Vizepräsident waren u. a. die Erstellung eines Struktur- und Entwicklungskonzeptes für die Hochschule sowie das Finanz-Controlling des gesamten Veranstaltungswesens.

Vielfach geehrt durch Hochschule und den Hamburger Senat
Die Hochschule würdigte die Verdienste Werner Krützfeldts 1996 mit der Verleihung der Würde eines Ehrensenators. Während seiner langen Zugehörigkeit zur Hochschule hat sich Werner Krützfeldt von Anfang an mit Leidenschaft, Engagement und Liebe zur Sache für das Wohl der Hochschule und ihre Belange eingesetzt. Ebenfalls 1996 wurde Werner Krützfeldt der Titel eines „Doktors der Musikwissenschaften ehrenhalber“ in Anerkennung hervorragender Leistungen in den Forschungsbereichen Musikwissenschaft, Musiktheorie und Musikdidaktik vom Fachbereich Komposition/Theorie, Musikwissenschaft und Dirigieren der Hochschule verliehen.

1998 wurde er durch den Senat der Freien und Hansestadt Hamburg mit der Biermann-Ratjen-Medaille für seine Verdienste um das musikpolitische Leben Hamburgs geehrt.

Vorkämpfer der zeitgenössischen Musik
Werner Krützfeldt entwickelte eine eigenständige Lehre der Methodik und Didaktik des Theorieunterrichts und widmete sich besonders der musikalisch - rhetorischen Figurenlehre. Ein Großteil seiner Kompositionen sind der Elektronischen und computergesteuerten Musik zuzurechnen, was ihm den Ruf eines Vorkämpfers für die Zeitgenössische Musik einbrachte. An der Hochschule gründete er das „Studio für Neue Musik“, und schließlich das „Institut für Mikrotonalität und Elektronische Komposition“ im Jahre 1990.

Zahlreiche kulturpolitische Aktivitäten
Zu den zahlreichen Aufgaben im Hochschulbereich traten stets vielfältige kulturpolitische Aktivitäten wie etwa der Bundesvorsitz im „Arbeitskreis für Schulmusik und Allgemeine Musikpädagogik“ (1967 – 1992), der Vorsitz in der "Arbeitsgemeinschaft Musikerziehung und Musikpflege" (1980 – 1992) im Deutschen Musikrat, die Vizepräsidentschaft in der Internationalen Johannes Brahms-Gesellschaft und im Kuratorium des Hamburger Konservatoriums.
Von 1978 – 1990 gehörte er dem Aufsichtsrat der Hamburgischen Staatsoper an. Als Vizepräsident des Kuratoriums (1985 – 1998) bestimmte er die Geschicke des Hamburger Konservatoriums mit; gleiches gilt für die Johannes-Brahms-Gesellschaft (1993 – 1997).

Gründer und langjähriger Präsident des Landesmusikrates
Schließlich initiierte er 1976 die Gründung des Landesmusikrates in der Freien und Hansestadt Hamburg und leitete ihn von 1978 bis 1998 als Präsident. Seit 1998 war er Ehrenpräsident.


Quelle: http://www.hfmt-hamburg.de

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