Die in China geborene und derzeit in New York lebende Komponistin und Multimediakünstlerin Shasha Chen erhält das 7. Internationale Hanns-Eisler-Stipendium der Stadt Leipzig. Die Auszeichnung wird ihr am heutigen 16. Oktober im Konzert der Gewandhaus-Reihe musica nova von Bürgermeister Heiko Rosenthal und dem Vorsitzenden des Eisler-Haus Leipzig e. V., Steffen Schleiermacher, verliehen.
Die Jury aus Stefan Conradi (Edition Peters), Prof. Stefan Fricke (Hessischer Rundfunk), Annette Schlünz (Komponistin) und Prof. Ipke Starke (HMT Leipzig) unter Vorsitz des Komponisten und Pianisten Steffen Schleiermacher wählte Shasha Chen aus 77 gültigen Bewerbungen aus. Sie überzeugte die Jury als interessante Komponistin mit einem bereits recht umfangreichen Werkverzeichnis und einer kontinuierlichen Aufführungschronik. Ihr Kompositionsprojekt fand das Interesse der Jury und wird auch in der beschriebenen Form realisierbar sein.
Das Internationale Hanns-Eisler-Stipendium bildet den Kern eines europaweit einzigartigen Composer-in-Residence-Programms: So erhält die 1987 geborene Komponistin 6.000 Euro für den Lebensunterhalt und kann ab Mai 2025 fünf Monate lang kostenfrei in der Geburtswohnung von Hanns Eisler in der Leipziger Hofmeisterstraße 14 wohnen, um sich dort ihrem zuvor skizzierten Arbeitsprojekt zu widmen. Das fertige Werk werden Steffen Schleiermacher und das Ensemble Avantgarde in der ersten musica nova der darauffolgenden Saison, also im Oktober 2025, zur Uraufführung bringen.
Shasha Chen folgt auf Ardian Gega, der als sechster Stipendiat während seines Aufenthalts in Leipzig das Stück „copëza mendimesh“ (auf Albanisch „Gedankenstücke“) komponiert hat. Die Uraufführung des Kammermusikwerkes erfolgt im heutigen Konzert. Zudem wird neben Kompositionen von Hanns Eisler und Viktor Ullmann auch das Stück „the bee is present“ (2022) von Shasha Chen zu hören sein.