Harald Schmidt und der Thomanerchor erhalten den diesjährigen Internationalen Mendelssohn-Preis zu Leipzig, wie Leipzigs OBM und Vorsitzender der Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung, Burkhard Jung, bekannt gab. Die beiden Preise in den Kategorien „Gesellschaftliches Engagement“ und „Musik“ werden am 29. September überreicht.
Die diesjährige Preisvergabe wurde von der Jury, bestehend aus dem Stiftungsvorsitzenden Burkhard Jung und dem Stiftungspräsidenten Kurt Masur, entschieden. Die Veranstaltung anlässlich der Preisverleihung ist in diesem Jahr zusätzlich dem Dirigenten Kurt Masur gewidmet, der am 18. Juli 2012 seinen 85. Geburtstag feierte. Neben dem Gewandhausorchester unter Masurs Leitung wird Armin Mueller-Stahl und sein Ensemble, Sarah Chang, das Gewandhaus-Quartett und Mitglieder des Orchestre National de France konzertieren.
Harald Schmidt erhält den Internationalen Mendelssohn-Preis in der Kategorie „Gesellschaftliches Engagement“. In der Preisbegründung heißt es: „Als Kirchenmusiker, Schauspieler, Kabarettist, Schriftsteller und Moderator fühlt sich Harald Schmidt der deutschen Kultur eng verbunden. Deutschlandweite Bekanntheit errang der Entertainer durch das Fernsehen, in dem ihn viele Menschen humorvoll, doch oft auch ironisch-kritisch erleben können. So erregt er durchaus öffentliches Aufsehen, das er nutzt, um gesellschaftliche Missstände aufzuzeigen und Lösungsansätze zu suchen.“ Besonders die Vermittlung klassischer Musik nimmt in seinem Wirken, u.a. in Fernsehsendungen, bei CD-Aufnahmen und Theaterproduktionen, eine entscheidende Rolle ein. Durch seine Vielfältigkeit erreicht er dabei ein breites Publikum verschiedener Altersgruppen. Weiter ist in der Begründung zu lesen: „Zu Felix Mendelssohn Bartholdy, Johann Sebastian Bach, zum Thomanerchor und zur Musikstadt Leipzig hat sich Harald Schmidt mehrfach bekannt. Herausragend ist dabei die vielbeachtete Mendelssohn-Gala 2007 zum 80. Geburtstag für Maestro Kurt Masur, die er mit Sachverstand und großer innerer Anteilnahme für das Mendelssohnsche Erbe moderierte. Seine aus diesem Anlass verbreiteten Spendenaufrufe für die Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung trugen auch dazu bei, das Mendelssohn-Haus Leipzig zu entschulden und die Arbeit der Stiftung weltweit zu intensivieren. Seither haben ihn die Persönlichkeit und die Musik Felix Mendelssohn Bartholdys nicht mehr losgelassen.“
In der Preisbegründung für den Thomanerchor mit seinem Thomaskantor Georg Christoph Biller in der Kategorie „Musik“ schrieb die Jury: „In seiner nunmehr 800-jährigen Geschichte hat der Leipziger Thomanerchor die Musikstadt Leipzig entscheidend geprägt und deren Geschicke mitbestimmt.“ Die rege Konzerttätigkeit in der Heimatstadt sowie in ganz Deutschland und der Welt ließen den Chor zu einem hochgeschätzten Kulturbotschafter der Musikstadt Leipzig wachsen. Durch Einspielung des Chorrepertoires auf Schallplatte bzw. auf CD erlangte das Ensemble großes internationales Renommee. In der Begründung heißt es weiter: „Um die Musik Felix Mendelssohn Bartholdys hat sich der Chor in herausragender Weise verdient gemacht. Enge und vielfältige Beziehungen zwischen dem Thomanerchor und dem Gewandhauskapellmeister Mendelssohn selbst sind verbürgt: Aufführungen in der Thomaskirche sowie gemeinsame Aktivitäten im Rahmen der Stadtmusik. [...] Besonders in neuester Zeit fühlen sich die Thomaner und ihr Thomaskantor Georg Christoph Biller dem Werk Felix Mendelssohn Bartholdys verpflichtet, das regelmäßig in die weltweiten Konzerte aufgenommen wird. Auch die stadtweite Gestaltung des seit 2009 stattfindenden Leipziger Mendelssohn-Tages am 4. November zum Todestag des Komponisten geht auf die Initiative des Thomaskantors zurück.“