Berlin/Luzern - Der Intendant des Berliner Konzerthauses, Sebastian Nordmann, wechselt nach einem weiteren Jahr in der deutschen Hauptstadt an die Spitze des Lucerne Festivals in der Schweiz. Der 52-Jährige verlängert demnach bis Sommer 2025 im Haus am Gendarmenmarkt und übernimmt am 1. Januar 2026 als Nachfolger von Michael Haeflinger die Spitze des international renommierten Festivals für klassische Musik.
Das teilten die beteiligten Institutionen in Berlin und Luzern am Donnerstag mit. Der in Kiel geborene Nordmann, seit der Saison 2009/10 verantwortlich in Berlin, studierte Musikwissenschaften und Neuere Geschichte in Heidelberg und Berlin. Er arbeitete zunächst bei der Boston Consulting Group in Berlin und leitete von 2002 bis 2008 die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Seine Promotion schrieb er über das Schleswig-Holstein Musik Festival. Den früheren musikalischen Leiter des Festivals, Christoph Eschenbach, holte Nordmann als Chefdirigent an das Konzerthaus. Diesen Posten übernimmt Joana Mallwitz mit Beginn der kommenden Saison 2023/24.
Nordmann sagte in einer Mitteilung, er wolle mit Mallwitz in der verbleibenden Zeit noch «spannende Impulse in dieser Stadt setzen». Das Lucerne Festival bezeichnete er als «einen Leuchtturm des Festivallandschaft, der mich mit seinem stetigen Wunsch nach Veränderungen und der gleichzeitigen Pflege seiner großen Tradition immer schon fasziniert hat».
Für Markus Hongler, Stiftungsratschef in Luzern, erfüllt Nordmann «nicht nur die höchsten künstlerischen Ansprüche, sondern verfügt auch über die Managementfähigkeiten für diese sehr anspruchsvolle Funktion». Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU) verwies auf die Erfolgsbilanz von Nordmann: «Das Konzerthaus lebt heute eine Verbindung von künstlerischer Exzellenz und breitenwirksamen Formaten, die er maßgeblich mitgestaltet hat.»
Berlin hat damit einen weiteren Spitzenjob im Klassikbereich zu besetzen. Wenige Hundert Meter weiter ist an der Staatsoper Unter den Linden nach dem gesundheitlich bedingten Rücktritt von Daniel Barenboim als Generalmusikdirektor die Position für die musikalische Leitung des Hauses noch immer frei.