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Intendanten bedauern Rückzug von Zehetmair

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Der für den Herbst angekündigte Rückzug des bayerischen Kunstministers Hans Zehetmair (CSU) stößt in der Münchner Kulturszene auf großes Bedauern.

München (ddp-bay). Der Intendant der Bayerischen Staatsoper, Sir Peter Jonas, zeigte sich am Dienstag in einem ddp-Interview «beruflich und persönlich tief erschüttert». Der Intendant des Münchner Gärtnerplatztheaters, Klaus Schultz, betonte: «Wir verdanken dem Minister sehr viel. Angesichts seiner besonderen Leistungen darf man schon jetzt von einer großen Ära sprechen.»

Ähnlich äußerte sich der Präsident der Bayerischen Theaterakademie, Hellmuth Matiasek. Er nannte Zehetmair einen «sehr kraftvoll gestaltenden Kunstminister», der sich im gesamten künstlerischen Personalbereich bestens auskenne. Als politische Glanzstücke nannte Matiasek die Berufung Dieter Dorns ans Residenztheater und die jüngste Nachfolgeregelung für die Leitung des Nationaltheaters. Er fügte hinzu: «Der Mann denkt langfristig und lässt sich nicht von den Feuilletons bedrängen. Er ist wohltuend frei von Einflüssen des Modischen.»

Jonas sagte, so aufgeklärte Politiker wie Zehetmair würden in der heutigen Zeit immer seltener. Er betonte: «Die ganze Bayerische Staatsoper und ich persönlich werden ihn furchtbar vermissen.» Der Minister sei «voller Visionen» sowie «tolerant und liberal». Schultz lobte, Zehetmair habe die technische Sanierung und künstlerische Positionierung des Staatstheaters am Gärtnerplatz sehr gefördert. Allgemein habe er auch gegen den Mainstream Projekte vorangebracht - etwa die neue Pinakothek der Moderne in München - die zunächst umstritten gewesen seien.