Leipzig - Der Italiener Jacopo Salvatori hat den mit 2000 Euro dotierten Kompositionswettbewerb der Oper Leipzig gewonnen. Der Publikumspreis ging an seinen Landsmann Alberto Marcantonio (1000 Euro), teilte die Oper mit. Eine Jury habe unter knapp 40 eingereichten Partituren drei für das Finale ausgewählt.
Salvatori, Jahrgang 1986, stammt aus Fiesole in der Toskana. Er studierte Klavier und Jazz an einigen der wichtigsten Musikakademien Italiens, was er mit Bestnote summa cum laude abschloss, hieß es.
Der Wettbewerb richtet sich an Komponistinnen und Komponisten, die jünger als 35 Jahre alt sind. Die zweite Auflage des musikalischen Wettstreites stand unter dem Motto «Wahrheiten». Neben der Förderung junger Künstler gehe es um die Anregung zur musikalischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Fragestellungen, beschrieb die Leipziger Oper das Anliegen.
Pressemeldung der Oper Leipzig:
Jacopo Salvatori gewinnt den Kompositionswettbewerb der Oper Leipzig
Der Publikumspreis ging an Alberto Marcantonio für sein Werk »Truth and Fiction«
Jacopo Salvatori wurde am 22.6.21 zum Sieger des zweiten Kompositionswettbewerbs der Oper Leipzig zum Thema »Wahrheiten« gekürt. Mit dem Stück »we wish to inform you that we have heard that tomorrow we shall die with our families« hat er die Jury überzeugt. Den Publikumspreis gewann Alberto Marcantonio mit dem Stück »Truth and Fiction«. Die Fachjury wählte unter fast 40 Partituren drei für das Finale aus, ohne vorher die Namen der jungen Komponistinnen und Komponisten zu kennen. Neben Salome Kammer von der Hochschule für Musik und Theater München und Prof. Gerd Kühr von der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, waren dort auch Joscha Schaback, Senior Promotion Manager der Schott Music GmbH & Co. KG, und Olaf Wegener, Projektleiter Förderprojekte Zeitgenössische Musik im Deutschen Musikrat, vertreten. Den Vorsitz der Jury hatte Intendant und Generalmusikdirektor der Oper Leipzig Prof. Ulf Schirmer, der nach der Entscheidung den beiden jungen Musikern herzlich gratulierte.
Jacopo Salvatori wurde 1986 in Fiesole, Italien geboren. Seit seinem fünften Lebensjahr spielt er Klavier, zunächst unter der Leitung von Prof. Tiziano Mealli an der Scuola di Musica di Fiesole. Er studierte Klavier und Jazz Musik an einigen der wichtigsten Musikakademien Italiens, was er mit Bestnote summa cum laude abschloss. In dieser Zeit wurde er auch zum Kammermusik-Pianisten von namenhaften Didaktikern wie Dario de Rosa, Enrico Bronzi, Konstantin Bogino, Boris Petrushansky und Wolfram Schmitt-Leonardy ausgebildet. Zuletzt absolvierte er einen Master in Komposition an der Hochschule für Musik und Theater in München unter der Leitung von Moritz Eggert. Seit 2011 lebt er in Deutschland zwischen Berlin und München und engagiert sich hier sowohl als Komponist und Pianist für Neue Musik. So hat er in München, im Rahmen von Festivals und Konzertreihen, zahlreiche Stücke uraufgeführt und mit zwei Kollegen das Breakout Ensemble, ein Kollektiv von Komponisten und Musikern, gegründet. Ihre Konzerte wurden unter anderem vom Bayerischer Rundfunk und dem Sky TV-Kanal Arte übertragen. Als Pianist verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Label OnClassical, wo bereits 5 CDs von ihm mit Einspielungen von Claude Debussy erschienen. 2017 war Salvatori dank einer Förderung vom Bayerischen Ministerium für Bildung und Kultur, als Artist in Residence an der Cité Internationale des Arts in Paris. Im November 2017 wurde Jacopos erste Oper „How to Kill Your Mother. Projekt Elektra“ in Zusammenarbeit mit Tom Smith am Staatstheater Braunschweiz uraufgeführt. An der Staatsoper München wurde das Ballettstück Stimmenstrahl, mit Choreografie von Maged Mohamed, vom Bayerischen Jugendballett uraufgeführt. Im Jahr 2018 hat Jacopo zwei große Preise gewonnen: das Aufenthaltsstipendium der Zentrale des Goethe-Instituts „Villa Kamogawa in Kyoto“ und das Stipendium der Bundesrepublik Deutschland „Casa Baldi“, Teil der Residenzprogramme der Villa Massimo (Deutsche Akademie in Rom).
Der Wettbewerb für junge Komponistinnen und Komponisten unter 35 Jahren war in dieser Spielzeit zu dem mehrschichtigen und herausfordernden Thema "Wahrheiten" ausgeschrieben. Ziel des Wettbewerbs an der Oper Leipzig, der bereits zum zweiten Mal stattfand, ist neben der Förderung der jungen Künstlerinnen und Künstler die Anregung zur musikalischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Fragestellungen. Im Mittelpunkt steht das ureigenste Instrument des Menschen, die Stimme.