Am 16. Mai ist die Piano-Legende Hank Jones im Alter von 91 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit in New York gestorben. Jones war Begleiter zahlreicher Jazzgrößen des vergangenen Jahrhunderts. Er spielte zwischen 1947 und 2009 bei praktisch allen großen Jazzlabels der USA mehr als eintausend Aufnahmen als Sideman und Bandleader ein.
Wie Rainer Haarmann, künstlerischer Leiter von JazzBaltica mitteilt, trauert die Festivalmitarbeiter um ihren der langjährigen Wegbegleiter: „JazzBaltica steht im Jubiläumsjahr unter dem Motto ‚With Friends‘. Bei kaum einem anderen Künstler erfüllt sich dies in einem so besonderen Sinne wie bei Hank Jones. Er ist nicht nur ein unverzichtbarer Teil unseres Festivals geworden, sondern er war mir auch ein besonderer und liebenswerter Freund seit einigen Jahren. Er war ein Musiker, der Jazzgeschichte geschrieben hat, ein großer Stilist, ein vielgefragter Begleiter wohl fast von jeder Größe der Jazzgeschichte und er war ein grandioser Solopianist. So wollten wir ihn erneut in diesem Jahr erleben. Sein Tod nach einem einzigartigen Künstlerleben hat dies verhindert. Ich hatte die Ehre, ihn wenige Tage vor seinem Tod zu besuchen und seine letzten Tage mit ihm zu verbringen. In unserem letzten Gespräch hat er versichert, dass seine ganz besondere Beziehung zu JazzBaltica und unsere persönliche Freundschaft ein wesentlicher Bestandteil seiner letzten Künstlerjahre waren.“
In einem JazzBaltica-Sonderkonzert am Sonntag, 4.7.2010, sollte Hank Jones nach langen Jahren wieder mit seinem Kollegen Dave Holland musizieren (JB8). Im engen Dialog mit Dave Holland und auch im Einvernehmen mit Hank Jones hat Rainer Haarmann nach derzeitigem Stand eine Lösung gefunden, die das Konzert zu einer unvergesslichen Hommage an Hank Jones werden lässt. McCoy Tyner – vielen sicherlich als Wegbegleiter von John Coltrane bekannt – hat sich spontan bereit erklärt, gemeinsam mit Basslegende Dave Holland den großen Hank Jones zu ehren.