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Jenaer Philharmoniker weiter ohne Chefdirigenten

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Die Jenaer Philharmoniker starten ohne Generalmusikdirektor in die neue Konzertsaison. Wie Jenas Kulturamtsleiterin Franz mitteilte, ist der Nachfolger für den aus dem Amt scheidenden Andrey Boreyko noch nicht gefunden.

Von den 121 Bewerbern seien 15 in die engere Wahl gekommen. Sie sollen ihr Können in den nächsten Monaten vor Orchester und Publikum unter Beweis stellen.
Franz stellte gleichzeitig das Konzertprogramm für die Spielzeit 2003/04 vor. Es wurde erstmals vollständig in eigener Regie des Orchesters erarbeitet, orientiert sich aber an dem bisherigen, von Boreyko geprägten Profil. Unter dem Motto "Musik bewegt ..." sind insgesamt 80 Veranstaltungen geplant. Besonderheit ist eine Konzertreihe speziell für junges Publikum. Geplant sind Konzerte zu Themen wie "Jazz" oder "Cinema". Chefdirigent Boreyko wird die Philharmonie am 28. Juni verlassen. Er übernimmt den Posten des Künstlerischen Direktors beim Winnipeg Symphony Orchestra in Kanada. Einer der Gründe für den Weggang des 45-Jährigen ist die unsichere Zukunft des Jenaer Ensembles. Boreyko sagte, gute Arbeit und Qualität bedeuteten in Thüringen nicht, dass ein Orchester unterstützt werde. Er fühle sich bestraft.
Wegen akuter Finanzprobleme hatte die Stadt Jena mit der Philharmonie einen Haustarifvertrag ausgehandelt, in dem die Musiker auf einen Teil ihrer Einkünfte verzichten. Darüber hinaus wird über eine Fusion mit der Oper Erfurt nachgedacht. Unter Boreykos Leitung war der Jenaer Klangkörper als erstes deutsches Orchester vom Deutschen Musikverlegerverband drei Mal für das "Beste Konzertprogramm der Saison" ausgezeichnet worden.
Quelle: http://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/732119.html