Hamburg - Der in diesem Jahr zum ersten Mal vergebene Gustaf-Gründgens-Preis geht an den international gefeierten Hamburger Ballettdirektor John Neumeier. Der 69-Jährige werde für sein Lebenswerk ausgezeichnet, begründete die Jury am Donnerstag in der Hansestadt ihre Entscheidung.
Neumeier, der seit knapp 40 Jahren die Compagnie Hamburg Ballett leitet, soll den Preis am 22. April 2012 anlässlich einer Benefiz-Matinee überreicht bekommen.
"Ich freue mich sehr, dass ich der erste Preisträger des neuen Gustaf-Gründgens-Preises bin", sagte der 1942 in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin geborene Neumeier. Gründgens sei einer der ganz großen Theatermacher und habe viele Künstler inspiriert. "Ich bin froh über diese Initiative. Sie zeigt, wie wichtig die Hamburger Kultur ist", sagte Neumeier weiter. Ohne das Engagement der Hamburger Bürger wären viele Kulturprojekte nicht möglich.
Neumeier ist seit 1973 Ballettdirektor und Chefchoreograf des Hamburg Balletts, seit 1996 ist er zudem Ballettintendant. Seinen ersten Ballettunterricht erhielt er in seiner Heimatstadt, später in Kopenhagen und an der Royal Ballet School in London. 1963 engagierte ihn John Cranko an das Stuttgarter Ballett, wo er später zum Solisten aufstieg und seine ersten Choreografien schuf. 1969 berief ihn Ulrich Erfurt als Ballettdirektor nach Frankfurt am Main. August Everding holte Neumeier schließlich 1973 nach Hamburg. Unter seiner Direktion avancierte das Hamburg Ballett zu den international gefragtesten Ballett-Compagnien.
Bedeutender Beitrag zur darstellenden Kunst in Hamburg
Der mit 15.000 Euro dotierte Gustaf-Gründgens-Preis erinnert an den deutschen Schauspieler, Regisseur und Intendanten Gründgens (1899-1963) und soll künftig alle zwei Jahre verliehen werden. Sein Name ist nach Angaben der Jury untrennbar mit dem Deutschen Schauspielhaus in Hamburg verbunden. Mit der Auszeichnung sollen Persönlichkeiten gewürdigt werden, die durch ihr Lebenswerk einen bedeutenden Beitrag zur darstellenden Kunst in Hamburg geleistet haben.
Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury, bestehend aus dem Intendanten des Deutschen Schauspielhauses, einem Vertreter der Hamburger Lions Clubs sowie dem Rektor der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.