Die rumänische Pianistin Mihaela Ursuleasa ist im Alter von 33 Jahren gestorben. Sie sei am 2. August 2012 tot in ihrer Wiener Wohnung gefunden worden, teilte ihre Agentin Andreea Butucariu mit. Einzelheiten zur Todesursache wurden zunächst nicht bekannt. Allerdings hatte Ursuleasa vor kurzem aus Gesundheitsgründen zwei Konzerte in Bukarest abgesagt.
Biografie Mihaela Ursuleasa (Quelle: EAS Musikmanagement)
Die einzigartige Mischung aus temperamentvollem Spiel und lyrischer Begabung macht Mihaela Ursuleasa zu einer der bemerkenswertesten Pianistinnen ihrer Generation.
1978 in Brasov, Rumänien geboren begann sie sehr früh ihre Konzert-Karriere. 1990 zog sie sich von der Bühne zurück und konzentrierte sich auf ihre schulische, musikalische und pianistische Ausbildung, nun in ihrer Wahlheimat Wien, Österreich.
Die Früchte dieser Entscheidung erntete Mihaela Ursuleasa als sie 1995 den renommierten Clara-Haskil- Wettbewerb gewann. Sie wurde ausgezeichnet für diese seltene Kombination von Lebendigkeit und Beherrschung der Technik. Man hat sie mit Clara Haskil selbst verglichen, ihrer Landsmännin der Vorkriegszeit. Sie führt heute eine internationale Kariere, jedoch ohne in einen Siegesrausch zu verfallen, sondern mit sprühender Energie und Leidenschaft für die Musik.
Veranstalter in aller Welt wurden umgehend aufmerksam und Klavierabende in den bedeutendsten Musikmetropolen folgten, wie unter anderem im Concertgebouw Amsterdam, der Philharmonie Köln, dem Konzerthaus Wien, der Tonhalle Zürich und der berühmten Carnegie Hall New York.
Daniele Gatti, Paavo und Neeme Järvi, Marek Janowski, Andris Nelsons und Mark Albrecht gehören zu den Dirigenten, die Mihaela für ihre emotionale Tiefgründigkeit in der Musikwelt schätzen und immer wieder einladen. Orchester wie das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Berner Symphonie-Orchester, Mozarteum Orchester, Orchestre National de France, Orchestre de Paris, CBSO, Weimarer Staatskapelle, Rotterdam Filharmonisch Orkest, Pacific Symphony Orchestra, London Philharmonic Orchestra, Cincinnati Symphony Orchestra und die Wiener Symphoniker laden sie als Gast-Solistin ein. Unter den internationalen Festivals bei denen sie auftrat sind vor allem das Lucerne Festival, die Salzburger Festspiele, die StyriateGraz, das Beethovenfest Warschau und Bonn und Mostly Mozart Fetsival (New York) zu nennen.
Als leidenschaftliche Kammermusikerin musiziert Mihaela Ursuleasa u.a. mit der Cellistin Sol Gabetta (CD Einspielung für Sony/BMG) und der Geigerin Patricia Kopatchinskaja (CD Einspielung für Naive) und ist auch als Liedbegleiterin sehr angesehen.
Ihre erste Solo CD "Piano & Forte" (-edel- CLASSICS) wurde mit dem ECHO Klassik 2010 in der Kategorie "Solistische Einspielung des Jahres" (19. Jahrhundert, Klavier) ausgezeichnet. Ihre zweite Solo CD "Romanian Rhapsody" ist im März 2011 erschienen.
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Die Polizei schließt ein Fremdverschulden am Tod von Mihaela Ursuleasa aus. Offenbar war eine Hirnblutung für den Tod verantwortlich, wie die Polizei mitteilte. Ursuleasa hinterlässt eine sieben Jahre alte Tochter. "Wir haben nicht nur eine wundervolle Freundin verloren, sondern eine der besten Musikerinnen unserer Zeit", sagte ihre Managerin Andreea Butucariu.
Ein für Samstag in Berlin während der Young Euro Classics geplantes Konzert mit dem Nationalen Jugendorchester Rumänien soll nun der Pianistin gewidmet werden. "In Gedanken sind wir bei ihrer Familie und ihren Freunden", teilten die Organisatoren mit. Die 33-Jährige hätte eigentlich zusammen mit dem Jugendorchester auftreten sollen.