Der erst 25-jährige südkoreanische Bassbariton Ki Hwan Sim gewann am Freitagabend in Timmendorfer Strand den 9. Maritim Musikpreis 2008, an dem junge Künstler (Gesang und Klavierbegleitung) aus 12 Nationen teilnahmen. Insgesamt wurden 18.500 Euro Preisgelder ausgelobt.
Sim, der in Seoul seinen Bachelor-Abschluss machte und seit Oktober sein Studium bei Prof. Geert Smits in Hamburg fortsetzt, beeindruckte die Jury „mit jugendlicher Frische sowie stimmlicher Reife und darstellerischer Brillanz“ (Juryvorsitzender Rainer Wulff). Sim gewann nicht nur den 1. Preis (2000 €), sondern auch einen von Prof. Andreas E. Beurmann gestifteten Sonderpreis in Höhe von 5000 € (verbunden mit einem Auftritt bei den Konzerten auf Gut Hasselburg), den Sonderpreis der Hamburger Volksbühne (3000 €) und den Publikumspreis (500 €), den er sich mit der Zweitplazierten, der polnischen Mezzosopranistin Wioletta Hebrowska (30), die in Lübeck studiert und dem Internationalen Elitestudio der dortigen Oper angehört, teilt. Dritte Preisträgerin dieses bedeutendsten klassischen Gesangswettbewerbs Norddeutschlands, zu dem Jahr für Jahr Studierende aus den Musikhochschulen in Hamburg, Lübeck und Rostock zugelassen sind, wurde im Konzertsaal des Maritim Seehotels die chinesische Sopranistin Lin Lin Li (28), die gleichfalls an der Lübecker Musikhochschule studiert.
An die Finalisten des in diesem Jahr mit der Rekordsumme von 18 500 € dotierten Wettbewerbs wurden in Anwesenheit der Lübecker Stadtpräsidentin Gabriele Schoppenhauer und des Chefs der schleswig-holsteinischen Staatskanzlei, Heinz Maurus, weitere Sonderpreise von der Walter und Charlotte Hamel Stiftung Hannover an die 26-jährige Südkoreanerin Ji Syong Kwon (500 €), Sebastian Naglatzki (26) aus Hamburg (500 €) sowie erneut an Wioletta Hebrowska (1500 €) vergeben, die auch noch den Preis der Eutiner Festspiele erhielt (Engagement als Emilia in Verdis „Othello“ im Sommer 2009).
Die von der Hamburger Oscar und Vera Ritter-Stiftung zur Verfügung gestellten Preise für die beste Klavierbegleitung gingen an die rumänische Pianistin Mirela Mocanita (1000 €) und die Mazedonierin Ana Miceva (2000 €).
Unter Vorsitz des Journalisten Rainer Wulff, der auch das Finale im Rahmen einer festlichen Gala moderierte, wurden die auf hohem internationalen Niveau dargebotenen Leistungen der jungen Sängerelite von einer kompetenten Jury beurteilt. Ihr gehörten an die international renommierte Mezzosopranistin Iris Vermillion (gerade ausgezeichnet mit dem Deutschen Theaterpreis), die am Donnerstag in Timmendorfer Strand auch einen umjubelten Liederabend gab, die Hochschuldozentin Anette Berg, Ks Rolf Wollrad (Ehrenmitglied der Dresdner Semperoper), Hans-Juergen Fink (Ressortleiter „Kultur und Medien“ beim Hamburger Abendblatt), Jürgen Feldhoff (Ressortleiter „Kultur“ der Lübecker Nachrichten) und Clauspeter Koscielny (Herausgeber und Chefredakteur der Fachzeitschrift „Orpheus International“, Berlin).
Die Vergabe des Maritim Musikpreises war Abschluss und Höhepunkt der bereits zum 9. Mal ausgetragenen und unter der Schirmherrschaft von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen stehenden Maritim Musikwoche, die sich als kleines, winterliches Gegenstück zum Schleswig-Holstein Musik Festivals versteht und dessen Länderschwerpunkt (2009: „Deutschland – ein Musikmärchen“) jeweils vorwegnimmt, um neugierig auf den kommenden Festivalsommer zu machen. Hochkarätige Künstler (u.a. die Pianistin Lauma Skride, Echo-Preisträgerin 2007) und prominente Referenten präsentierten sich eine Woche lang in über 20 Einzelveranstaltungen dem Publikum.
Unter der künstlerischen Leitung des Ehrenpräsidenten der Hamburger Hochschule für Musik und Theater, Prof. Dr. Hermann Rauhe, sind alljährlich neben den beteiligten Musikhochschulen die Senioren-Akademie Lübecker Bucht sowie die Volksbühnen Schleswig-Holstein und Hamburg Partner der Maritim Musikwoche, die im kommenden Jahr vom 6.-13.Dezember erneut im Maritim Seehotel in Timmendorfer Strand stattfinden wird.