Berlin - Die in Berlin lehrende Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy wird in diesem Jahr mit dem Kulturpolitikpreis ausgezeichnet. Das teilte der Deutsche Kulturrat am Donnerstag in Berlin mit. Die Auszeichnung würdige «das außerordentliche wissenschaftliche wie kulturpolitische Engagement mit Blick auf den Kunstraub und die Restitution von Kulturgut», hieß es in einer Mitteilung.
Kunstraub und der Umgang mit geraubter Kunst durchziehe das akademische Leben von Savoy. Besondere Verdienste habe sie sich mit ihrem nachdrücklichen Einsatz für die Rückgabe von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten im In- und Ausland erworben.
Die Professorin für Kunstgeschichte der Moderne an der Technischen Universität Berlin erarbeitete 2018 gemeinsam mit Felwine Sarr einen Bericht über die Restitution afrikanischer Kulturgüter für den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron. Die Auszeichnung soll Savoy am 21. September erhalten.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) sagte zur Auszeichnung für Savoy: «Gerade in Bezug auf die Rückführung afrikanischer Kulturgüter hat sie in Deutschland wie international viel angestoßen und durch ihre zahlreichen Beiträge die Debatte um den richtigen Umgang mit diesen Kulturgütern nachhaltig geprägt.»
Der Deutsche Kulturpolitikpreis wird in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben. Die Auszeichnung folgte dem «Kulturgroschen», der seit 1992 jährlich für kulturpolitisch wichtige Leistungen vergeben wurde. Der Kulturrat ist der Dachverband bundesdeutscher Kulturverbände.