Dresden - In der Vesper des Dresdner Kreuzchors zum Michaelisfest führte am Samstag (24.9.) der evangelische Landesbischof Tobias Bilz dessen neuen Leiter Martin Lehmann kirchlich ins Amt ein. Der 49-Jährige ist der 29. Kreuzkantor nach der Reformation und Nachfolger von Roderich Kreile, der im Juli nach 25 Jahren in den Ruhestand ging.
Unter seiner Leitung führten die Sängerknaben in ihrer Heimstatt, der Kreuzkirche, Werke von Johann Sebastian Bach, Gottfried August Homilius, Heinrich Schütz und Oskar Wermann auf. Zudem hat der Dresdner Komponist Wilfried Krätzschmar, der persönlich anwesend war, eigens für die Vesper einen Introitus komponiert.
Es sei ihm eine besondere Freude, den Chor zu leiten, sagte Lehmann, der schon seit August mit den Kruzianern arbeitet, laut Mitteilung. Das sei «ein Geben und Nehmen». Offiziell hatte er sein Amt am 1. September angetreten. Bischof Bilz wünschte ihm vorab Gottes Segen, Kraft und inspirierende Ideen. Lehmann war als Schüler selbst Kruzianer, studierte in Dresden und leitete zuletzt dem Windsbacher Knabenchor.
Der 1216 gegründete Dresdner Kreuzchor gehört zu den renommiertesten Knabenchören in Deutschland und ist eine städtische Institution. Ihm gehören bis zu 140 Sänger zwischen 9 und 19 Jahren an. Das Ensemble gestaltet Gottesdienste, Vespern und musikalisches Leben in der Kreuzkirche, das Repertoire reicht vom Frühbarock bis zu Uraufführungen zeitgenössischer Musik. Dazu kommen Tonaufnahmen, Auftritte auch mit der Sächsischen Staatskapelle sowie Tourneen im In- und Ausland - auch als Botschafter der Stadt.