Bayreuth - Weihevoll und würdig geht es in «Parsifal» zu. Weniger würdig war der Krach, mit dem Bayreuth und Regisseur Jonathan Meese sich trennten. Doch die Neuaufführung 2016 steht: Uwe Eric Laufenberg übernimmt.
Der Wiesbadener Intendant Uwe Eric Laufenberg (53) springt 2016 bei der Neuinszenierung der Wagner-Oper «Parsifal» in Bayreuth ein. Ursprünglich sollte der Skandalkünstler Jonathan Meese die Oper auf die Bühne bringen. Die Festspielleitung trennte sich jedoch vor einer Woche von ihm. Sein Konzept sei nicht finanzierbar gewesen, hieß es.
«Parsifal» ist die letzte Oper von Richard Wagner (1813-1883) und wurde 1882 im Bayreuther Festspielhaus uraufgeführt. «Der Auftrag, in Bayreuth «Parsifal» zu inszenieren, ist ein besonders schöner, weil Wagner das Werk ja genau für diesen Ort komponiert hat», sagte Laufenberg am Freitag in Wiesbaden.
Festspiel-Chefin Katharina Wagner lobte das Konzept des Bayreuth-Debütanten. Es biete «eine ebenso anspruchsvolle wie theatral fesselnde Interpretation des Werks, die auch organisatorisch-technisch und finanziell realisierbar ist», sagte sie.
Laufenberg, ein renommierter Opernregisseur, leitet seit dieser Saison das Hessische Staatstheater Wiesbaden. Er habe sich schon mit «Parsifal» beschäftigt, als er noch Intendant der Kölner Oper war, sagte seine Sprecherin.
Das sogenannte Bühnenweihfestspiel über den jungen Parsifal, der den Hüter des Heiligen Grals erlöst, kam dort aber nicht mehr auf die Bühne. Laufenberg schied 2012 im Streit mit der Stadt um Geld aus.
Der gekündigte Regisseur Meese machte seinerseits den Festspielen heftige Vorwürfe. Die finanziellen Gründe seien vorgeschoben. Es gehe in Bayreuth nur noch «um Selbsterhalt, Macht und den Kampf gegen die sinkende Relevanz», erklärte er im Nachrichtenmagazin «Der Spiegel».