Er stand mit den Beatles auf der Bühne, unterrichtete Studenten an der Hamburger Musikhochschule und wurde Platten-Millionär. Jetzt ist Knut Kiesewetter im Alter von 75 Jahren gestorben.
Der norddeutsche Liedermacher Knut Kiesewetter ist tot. Der frühere Profi-Musiker sei im schleswig-holsteinischen Garding im Alter von 75 Jahren gestorben, sagte sein Gemeindepastor Ralf-Thomas Knippenberg am Mittwochabend der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte der NDR darüber berichtet. NDR-Angaben, wonach der Mittwoch der Todestag gewesen sei, konnte der Pastor nicht bestätigen.
Kiesewetter war ein Multitalent. „Ich mache alles, was ich glaube zu können“, hatte er einst gesagt. Seine Karriere startete er schon als Schüler: So stand er mit 15 Jahren erstmals als Musiker auf einer Bühne. Mit 18 trat er im Hamburger „Indra“ gemeinsam mit den damals noch weithin unbekannten Beatles auf. Nachdem er sich das Komponieren und Texten selbst beigebracht hatte, veröffentlichte er mit 19 Jahren seine erste Single. Rund 800 Lieder folgten – auch für andere Künstler wie die dänische Schlagersängerin Gitte Haenning.
Als Produzent arbeitete er mit Hannes Wader, Volker Lechtenbrink und Fiede Kay zusammen. Beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen moderierte er eine eigene Serie, verdiente sein Geld mit Ostfriesenwitzen und wurde als Professor an die Hamburger Musikhochschule berufen. Mit plattdeutschen Liedern wurde Kiesewetter in den 1970er Jahren „Platten-Millionär“. Vor zehn Jahren hing Kiesewetter seinen Job als Profi-Musiker an den Nagel, um das Rentner-Dasein in Garding zu genießen. „Am Bekanntsein störte mich immer das Bekanntsein“, sagte er einmal.