Beim Finalkonzert am vergangenen Freitag in der Berliner Philharmonie wurde der 31-jährige Manuel Pujol mit dem ersten Deutschen Chordirigentenpreis ausgezeichnet. Seine Interpretation eines breit gefächerten Repertoires mit Werken von Schütz über Mendelssohn Bartholdy und Schumann bis hin zu Scelsi überzeugte die international besetzte Jury, in der neben dem Vorsitzenden Prof. Jörg-Peter Weigle Joachim Buhrmann, Prof. Michael Gläser, Bernhard Heß, Sigvards Klava, Prof. Stefan Parkman, Dr. Sabine Vorwerk und Dr. Christian Wildhagen mitwirkten.
Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro wurde von der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) und der Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer (VdO) gestiftet.
Nach der Konzertpause, in der die Jury ihre Entscheidung traf, wurde die Auszeichnung durch den Juryvorsitzenden sowie den Präsidenten des Deutschen Musikrates Prof. Martin Maria Krüger und Vertretern der preisstiftenden DVO und VdO überreicht. Darüber hinaus erhielten alle drei Finalisten vom Bärenreiter Verlag Förderpreise in Form von Notengutscheinen in Höhe von je 300 Euro. Die Zugabe des Preisträgers „Singet dem Herrn ein neues Lied“ von J.S. Bach bildete den feierlichen Ausklang des Konzertabends.
Mit der Auslobung des Deutschen Chordirigentenpreises schließt für die drei Finalisten eine mehrjährige Förderung durch den Deutschen Musikrat ab. Die Kandidaten Tobias Löbner, Manuel Pujol und Cornelius Volke haben sich durch ihre mehrjährige erfolgreiche Teilnahme am Förderprogramm DIRIGENTENFORUM-Chor für das Finalkonzert qualifiziert.
Das DIRIGENTENFORUM-Chor ist eine weltweit einmalige Einrichtung, die jungen Chordirigenten durch die Teilnahme an Meisterkursen und die Vermittlung von Assistenzen eine Plattform zur dirigentischen Weiterentwicklung bietet und für die künstlerische Begegnung der jungen Dirigentengeneration mit nationalen wie internationalen Dirigentenpersönlichkeiten steht. Mit der Auslobung des Deutschen Chordirigentenpreises rundet das DIRIGENTENFORUM-Chor seine nachhaltig konzipierte Förderung ab.
Manuel Pujol ist Chordirektor und Kapellmeister am Theater Görlitz. Dort leitete er u.a. die Musiktheaterproduktionen von Zellers „Der Vogelhändler“, Gems „Marlene“, Shaws „My fair lady“ und Benatzkys „Im Weißen Rössl“. Gastdirigate führten ihn zur Westböhmischen Philharmonie Marienbad, der Erzgebirgischen Philharmonie Aue und der Nordböhmischen Philharmonie Teplice. Von 2003 bis 2008 studierte Manuel Pujol Orchester- und Chordirigieren an der Musikhochschule Carl Maria von Weber Dresden bei Prof. Ekkehard Klemm, Prof. Christian Kluttig und Prof. Hans-Christoph Rademann. Im Anschluss daran absolvierte er ein Aufbaustudium an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar bei Prof. Anthony Bramall und Prof. Nicolás Pasquet. 2006 dirigierte er als musikalischer Assistent im Rahmen einer Dresdner Uraufführung die Oper „Der verlorene Schlüssel" von Wilfried Krätzschmar im Staatsschauspielhaus Dresden. Generalmusikdirektor Eckehard Stier engagierte ihn zudem als Assistent für die Uraufführung der Oper „Linkerhand" von Moritz Eggert am Theater Görlitz. Weitere Assistenzen führten ihn zu den Bad Hersfelder Festspielen, zum Stuttgarter Staatsopernchor sowie zum Dresdner Kammerchor. Seit April 2010 ist Manuel Pujol Stipendiat des DIRIGENTENFORUMs und besuchte Kurse bei Michael Alber, Howard Arman, Peter Dijkstra, Ekkehard Klemm, Stefan Parkman und Jörg-Peter Weigle.