Der Präsident der Hochschule für Musik Nürnberg, Prof. Martin Ullrich, ist am 16. Januar in Berlin zum nächsten Vorsitzenden der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen (RKM) gewählt worden. Der 39-jährige Pianist und Musiktheoretiker wird am 1. Oktober 2011 die Nachfolge von Prof. Dr. Werner Heinrichs, Rektor der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart antreten; die Amtszeit beträgt drei Jahre.
Martin Ullrich studierte Klavier an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main und an der Universität der Künste Berlin sowie Musiktheorie und Gehörbildung. Seine Dissertation schrieb Ullrich zum Thema "Kontrapunkt bei Schumann". Von 2005 bis 2009 war Ullrich Professor für Musiktheorie an der Universität der Künste Berlin, wo er seit 2007 auch das Amt des Studiendekans und des Beauftragten für Lehrerbildung innehatte. 2009 wurde er zum Präsidenten der Nürnberger Musikhochschule gewählt.
Die Wahl Martin Ullrichs zum neuen RKM-Präsidenten kann als Signal dafür gewertet werden, dass die RKM die bisher oft noch zaghaften Ansätze zu einer geschlosseneren Außenwirkung nun offensiv weiterführen könnte. Anlässlich des Aktionsjahres zur musikalischen Bildung, das von den einzelnen Hochschulen mit unterschiedlicher Intensität umgesetzt wurde und überregional nicht die erhoffte Ausstrahlung entfaltete, hatte Ullrich im nmz-Hochschulmagazin im Mai 2010 jedenfalls klar Farbe bekannt:
„Ich halte es für inhaltlich richtig und an der Zeit, dass die Hochschulen ihren gesellschaftlichen Auftrag und ihr Eingebundensein in die musikalische Bildung erkannt und bejaht haben und auch in die Öffentlichkeit zurücktragen wollen. (…) Die Musikhochschulen stehen ja seit Jahrzehnten völlig unangezweifelt für musikalische Exzellenz, aber die Gefahr besteht doch darin, dass sie in einem Elfenbeinturm gesehen werden, in dem sie sich meiner Meinung nach gar nicht befinden. Die Richtung stimmt also: Die Musikhochschulen verständigen sich über ihre zentralen Anliegen und Bildungsaufträge und vermitteln das auch in die Gesellschaft hinein.“
In diesem Sinne kann man Martin Ullrich nur alles Gute und viel Erfolg für seine neue Aufgabe wünschen.