Michael Klaper ist neuer Professor für Musikwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er habilitierte 2008 mit einer kultur-historischen Arbeit über die „Italienische Oper in Frankreich im 17. Jahrhundert“ an der Uni Erlangen-Nürnberg. Das 17. Jahrhundert steht für den späten Arbeitszeitraum des 39-jährigen Musikwissenschaftlers, der in Bietigheim-Bissingen geboren wurde.
„Ein großer Reiz geht für mich vom Älteren aus, weil es gleichzeitig Nähe und Ferne umfasst“, beschreibt Michael Klaper, der in Tübingen und Erlangen Musikwissenschaft, Ältere Deutsche Literatur und Kunstgeschichte studiert hat. So hat er bereits direkt nach seinem Studium an einer Edition von Tropen – das sind mittelalterliche Neukompositionen – mitgearbeitet und seine Dissertation (2002) über „Die Musikgeschichte der Abtei Reichenau im 10. und 11. Jahrhundert. Ein Versuch“ verfasst. In dieser detektivischen Quellenarbeit verglich Klaper seine musikwissenschaftlichen Funde im Kontext der Lokalgeschichtsschreibung und verband dies mit der Musikgeschichte jener Zeit.
Kapler will die Ältere Musikgeschichte in Jena verankern. Dazu will er intensiv in der Lehre mit den Studierenden diskutieren, denn er schätzt besonders die Rückkoppelung beim Unterrichten. In der Forschung will der Neu-Thüringer, der gerade mit seiner Familie nach Jena übersiedelt ist, die Oper interdisziplinär als Teil der Theatergeschichte erforschen. Außerdem plant er eine Edition von Texten zum Komponieren im frühen Mittelalter.