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Monika Grütters wird neue Kulturstaatsministerin

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Die CDU-Bundestagspolitikerin Monika Grütters (51) soll nach übereinstimmenden Medienberichten Kulturstaatsministerin im neuen Kabinett werden. Die Berlinerin, die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien ist, gilt als eine der engagiertesten Fürsprecherinnen für die Unterstützung bedeutender Kulturprojekte in der chronisch klammen Hauptstadt. Der Kunsthistorikerin werden gute Kontakte zu Bundeskanzlerin Angela Merkel nachgesagt.

Süddeutsche Zeitung» und «Berliner Morgenpost» berichteten am Sonntag von ihrer Berufung. Die «SZ» berief sich auf Unionskreise, die «Morgenpost» auf Informationen aus der Berliner CDU. Eine offizielle Bestätigung gab es allerdings zunächst nicht. Die 51-Jährige war in ihrer Partei in den vergangenen Tagen bereits als eine der aussichtsreichsten Kandidaten für das Amt gehandelt worden.

«Die Berliner CDU kann stolz auf Monika Grütters sein. Sie wird eine gute Staatsministerin sein», twitterte die Berliner Bundestagspolitikerin Christina Schwarzer.

Der bisherige Kulturstaatsminister im Kanzleramt, Bernd Neumann, (CDU) wird dem neuen Kabinett nicht mehr angehören. Er hatte den Posten seit 2005 innegehabt. Das Aufgabengebiet des Staatsministers für Kultur und Medien ist breitgefächert. Wer den Posten innehat, ist unter anderem dafür zuständig, Kultureinrichtungen und Kulturprojekte von deutschlandweiter Bedeutung zu fördern und für «die kulturelle Repräsentation des Gesamtstaates» in der Bundeshauptstadt zu sorgen.

Außerdem gilt es etwa die kultur- und medienpolitischen Interessen Deutschlands in internationalen Gremien zu vertreten.

«Ein Bundeskulturministerium wird es in der neuen Bundesregierung leider nicht geben», erklärte der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, laut Mitteilung. «Deshalb wird die Kulturpolitik in einer Reihe von Bundesministerien und im Bundeskanzleramt verantwortet.» Neben dem Bundeskanzleramt solle besonders im Außen-, Bildungs-, Wirtschaft-, Arbeits- und Justizministerium in den nächsten vier Jahren aktiv Kulturpolitik gemacht werden.

Hintergrund - (Kirsten Baukhage)

Grütters ist eine der engagiertesten Fürsprecherinnen für die Unterstützung bedeutender Kulturprojekte im chronisch klammen Berlin. Der 51-Jährigen werden gute Kontakte zu Bundeskanzlerin Angela Merkel nachgesagt, für die Grütters auch mal erstklassige Theaterabende in netter Runde arrangiert. Diese Verbindung könnte ihr jetzt auch beim Aufstieg hilfreich gewesen sein.

Ebenso gut versteht sich die liberale und charmante CDU-Politikerin mit Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), mit dem sie die Begeisterung für Kultur und Kunst teilt. Parteipolitisch musste da mancher Strauß ausgefochten werden. Nun können beide in großen Koalitionen im Land wie im Bund an einem Strang ziehen, wenn es gilt, Kultur von nationalem Rang in Berlin zu fördern.

Die CDU-Politikerin ist in der Landespolitik bestens vernetzt. Sie saß vor ihrer Wahl in den Bundestag 2005 zehn Jahre lang im Berliner Abgeordnetenhaus und ist erste Stellvertreterin des Berliner CDU-Vorsitzenden Frank Henkel. Schon im Landesparlament war Grütters die versierte Kultur- und Wissenschaftsexpertin der CDU-Fraktion.

Aus den langjährigen Machtkämpfen in der Berliner CDU hielt sich die Honorarprofessorin an der Freien Universität Berlin immer heraus. In der Partei galt sie deshalb als wenig durchsetzungsstark. Das Machtgeklüngel lag Grütters nicht. Als Vorsitzende des mächtigen Kulturausschusses des Bundes - das Amt übernahm sie 2009 - blühte sie in Sachauseinandersetzungen auf. Die Stiftungsvorsitzende «Brandenburger Tor» kennt sich in der nationalen Kulturpolitik ebenso gut aus wie in der internationalen.

Grütters wurde im westfälischen Münster geboren und machte ihr Abitur am Bischöflichen Mädchengymnasium. Nach dem Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Politikwissenschaft in Bonn und Münster arbeitete Grütters als Sprecherin der Oper Bonn, des Museums für Verkehr und Technik Berlin, in der Verlagsgesellschaft Bouvier und der Senatsverwaltung für Wissenschaft in Berlin. 1995 zog Grütters ins Abgeordnetenhaus ein, 2005 in den Bundestag. Seit 2009 ist sie Berliner CDU-Spitzenkandidatin.

Ergänzung / MH: Über ihre Arbeit ist einiges ausgesagt in der Sendung 107 von taktlos im Januar 2007. Dort war Grütters zu Gast zum Thema "Katastrophe Hauptstadt Oper".

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