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Der Dirigent Franz Welser-Möst hat am Freitag seinen Rücktritt als Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper erklärt. Der Amtsverzicht nach vier Jahren gelte mit sofortiger Wirkung, teilte Welser-Möst der Direktion in einem Brief mit. Der Grund liege in «Auffassungsunterschieden in künstlerischen Belangen», erklärte der 54-jährige Musiker nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
Welser-Möst sagte alle für die Saison 2014/15 vorgesehenen Dirigate und Neuproduktionen ab. Die künstlerische Leitung der Wiener Staatsoper hatte er im Herbst 2010 übernommen, 2012 war sein Vertrag bis 2018 verlängert worden. Für die Saison 2014/15 war er 34 Mal als Dirigent vorgesehen - darunter bei der Neuinszenierungen von Verdis «Rigoletto» (Premiere am 20. Dezember) und von Richard Strauss' «Elektra» (Premiere am 29. März 2015).
Der aus Linz stammende Welser-Möst hatte 1985 sein Debüt als Dirigent bei den Salzburger Festspielen. Ein Jahr später begann seine internationale Karriere mit dem Debütkonzert beim London Philharmonic Orchestra, dessen Musikdirektor er von 1990 bis 1996 war. Auch als Dirigent des Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker war Welser-Möst zu erleben.
(nmz) - In einer Pressemitteilung schreibt die Sprecherin der Wiener Philharmoniker, dass das Orchester vom Rücktritt Franz Welser-Mösts als Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper völlig überrascht wurde. „Wir bedauern diesen Schritt außerordentlich“, erklärte der neue Vorstand der Wiener Philharmoniker, Andreas Großbauer in einer ersten Reaktion. „Die Entscheidung trifft die Wiener Staatsoper zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt - am Saisonbeginn. Wir versichern dem Direktor der Wiener Staatsoper, Dominique Meyer, unsere volle Solidarität und Unterstützung in dieser schwierigen Situation, damit die im Spielplan vorgesehenen Aufführungen durchgeführt werden können."