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Neuanfang - Landesarbeitsgemeinschaft Jazz in Bayern mit neuem Vorstand

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Regensburg - Der Spitzenverband der bayerischen Jazzszene, die Landesarbeitsgemeinschaft Jazz in Bayern e.V. (LAG Jazz), hat wieder einen Vorstand. Nach dem erzwungenen Rücktritt des erst im Mai gewählten Vorstandes, stand der Verein mehrere Monate „kopflos“ da. Während dieser Zeit führte ein Mitglied des vorherigen Vorstandes den Verband kommissarisch. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am vergangenen Sonntag in Regensburg sind die beiden Musiker und Dozenten Tizian Jost und Neli Schmidkunz und der Journalist Michael Scheiner mit großer Mehrheit in offener Abstimmung zum Vorstand gewählt worden.

 

Als neuer Vorsitzender ist Tizian Jost vom Jazzinstitut der Hochschule für Musik und Theater München als einziger der drei Kandidaten einstimmig gewählt worden. Sein Stellvertreter, Michael Scheiner, erhielt drei Gegenstimmen und eine Enthaltung, als zweiter Stellvertreter ist Neli Schmidkunz mit zwei Enthaltungen in den Vorstand gekommen.  

Jost ist 1966 in nordhessischen Kassel geboren worden und lebt seit vierzig Jahren in Bayern. In München war er zunächst seit 1995 Dozent am Richard-Strauss-Konservatorium und unterrichtet seit dessen Fusion mit der Hochschule für Musik und Theater 2008 am dortigen Jazzinstitut. Als Pianist spielte Jost mit Mark Murphy, Tony Lakatos, Bobby Shew und Viviane de Farias. Er ist auf rund 30 Tonträgern zu hören und ist Mitglied in diversen Formationen und Bands, darunter dem Stephan Holstein Trio. Zudem leitet er ein eigenes Trio.  

Scheiner arbeitet seit über dreißig Jahren für verschiedene Verlage und Musikzeitschriften zu Themen im Bereich Jazz und Popularmusik. Der Journalist und Pressesprecher war mehrere Jahre als Geschäftsführer des Jazzclub Regensburg tätig und ist aktuell Vorsitzender des Fördervereins Jazzorchester Regensburg/Die Volvo Big Band e.V.

In Jazzkreisen ist Schmidkunz besser unter seinem Künstlernamen Paulo Morello bekannt. Der 1970 in Burglengenfeld geborene Gitarrist und Komponist hat in Mannheim, New York und Nürnberg studiert, wo er seit 1999 als Dozent an der Hochschule für Musik unterrichtet. Er ist Mitinitiator des Projekts „Bossa Nova Legends“ mit der Grammy-Gewinnerin Leny Andrade und gastierte weltweit auf zahlreichen Festivals. Darüber hinaus arbeitete der mit der Jazzlegende Paul Kuhn, Jimmy Smith, Philip Catherine, Randy Brecker, Larry Coryell, den Bamberger Symphonikern  und dem Autor Axel Hacke zusammen.

Nach dem Wegfall der bisherigen Geschäftstelle, dem zum Verband bayerischer Sing- und Musikschulen (VBSM) gewechselten Bayerischen Jazzinstitut (BJI), zählt der neue Vorstand den Aufbau einer neuen Geschäftsstelle und neuer Strukturen für die LAG Jazz zu seinen vordringlichsten Aufgaben. Auseinandersetzungen der Vergangenheit um das BJI sieht er als abgeschlossen an. Mit der hohen Fachkompetenz seiner Mitgliedsverbände und –gruppen will er sich als Interessensvertretung der gesamten bayerischen Jazzszene „ohne weitere Verzögerungen dringend anstehenden und wichtigen Zukunftsaufgaben“ zuwenden, wie Jost zum Abschluss der Versammlung betonte. Dazu zählen die Förderung junger Künstler und von Auftrittsmöglichkeiten (sog. „Spielstättenförderung“), die Unterstützung der Mitglieder bei Fragestellungen jeglicher Art und eine Kooperation mit anderen Landesverbänden und Institutionen, wie dem Bayerischen Tonkünstlerverband und der Union Deutscher Jazzmusiker.
Im Namen des neuen Vorstandes dankte Tizian Jost den zurückgetretenen Vorständen Barbara Heinrich (Unterfahrt München), Theo Geißler (Jazzzeitung/ConBrio Verlag) und Steffen Schorn (Musikhochschule Nürnberg) für ihren sehr engagierten und konstruktiven Einsatz für die LAG in einer äußerst schwierigen Übergangszeit. Jetzt solle für die LAG Jazz ein Neuanfang gemacht werden.


Weitere Infos: www.tizian-jost.de | www.paulomorello.com, www.nightofjazzguitars.net | www.michaelscheiner.de


 

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