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Neuer Berliner Intendant will zeitgenössisches Musiktheater

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Berlin - Nach dem Ende seiner Leitung der Salzburger Festspiele diesen Sommer will Jürgen Flimm als neuer Intendant der Staatsoper Unter den Linden in Berlin vor allem zeitgenössisches Musiktheater zeigen. «Jetzt werde ich das machen, was ich in Salzburg nicht zu meiner Zufriedenheit hinbekommen habe, nämlich sich mehr an die Zeit zu lehnen, in der man lebt», sagte Flimm der Nachrichtenagentur ddp in Berlin.

So sollen Stücke des 20. und 21. Jahrhunderts aufgeführt werden. «Damit können wir uns selber näher kommen», sagte er. Der 68-jährige Theatermann startet seine Berliner Amtszeit am 3. Oktober mit einer Uraufführung des jungen Komponisten Jens Joneleit in der Regie von Christoph Schlingensief, der Text ist von Rene Pollesch.

Die Salzburger Festspiele verlässt Flimm mit gewisser Resignation. Es ist sehr schwer, dieses große Festival sozusagen etwas näher an die Zeit zu bringen. Salzburg sei sehr schwerfällig in dem Entdecken neuer Horizonte. «Da ist im Kuratorium, in dem fast nur Politiker sitzen, Neues sehr schwer durchzusetzen. Und denen ist schwer beizubringen, wie wichtig Luigi Nono ist. Es gab einmal eine Sitzung, in der es mal wieder hoch herging... Und danach kam das Angebot aus Berlin», sagte Flimm.

In Salzburg musste er aus den geschätzten Einnahmen heraus produzieren, die Einnahmen sind also gleich mit dem Budget. «Dann muss man Produktionen, die keine hohe Auslastung versprechen, weglassen. Das ist schrecklich», sagte Flimm, der derzeit den sanierungsbedingten Umzug der Staatsoper in das Schiller-Theater im Westen der Stadt organisiert. Am Berliner Opernhaus habe man auch eine Pflicht, Einnahmen zu erzielen. Aber trotzdem könne man vieles machen, betonte er.
 

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