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Das Staatstheater Schwerin
Neues Führungsduo für das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin. Foto: Presse, Silke Winkler
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Neues Führungsduo für das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin

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Schwerin - Das neue Führungsduo Hans-Georg Wegner als künstlerischer und Christian Schwandt als kaufmännischer Leiter soll das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin nach jahrelangen Personalquerelen wieder in ruhigere Fahrwasser führen. Wie Kulturministerin Bettina Martin (SPD) am Mittwoch mitteilte, stimmte die Gesellschafterversammlung den beiden Personalentscheidungen zu.

Die Ministerin verband den für die Spielzeit 2021/22 geplanten Führungswechsel mit dem Wunsch, dass bei Berichten über das Staatstheater in Zukunft «wieder die Kunst im Vordergrund stehen möge».

Tiefe Zerwürfnisse zwischen der Belegschaft und dem scheidenden Generalintendanten Lars Tietje hatten die künstlerische Arbeit an dem traditionsreichen Haus jahrelang überlagert. Mehrere Versuche, die Wogen zu glätten, waren gescheitert. Tietje, der erst 2016 die Stelle in Schwerin angetreten hatte, wechselt mit Beginn der Spielzeit 2021/22 als neuer Intendant an das Stadttheater Bremerhaven.

Hans-Georg Wegner als künftiger Generalintendant und künstlerischer Leiter machte deutlich, dass er an die großen Traditionen des Mecklenburgischen Staatstheaters anknüpfen und das Publikum zurückgewinnen wolle. «Volkstheater ist Theater, das sein Publikum ernst nimmt», zitierte Wegner den langjährigen Schauspieldirektor Christoph Schroth, unter dem das Schweriner Ensemble zu DDR-Zeiten aufsehenerregende Inszenierungen auf die Bühne brachte. «Es macht mich stolz, an einem Haus mit dieser inspirierenden Tradition arbeiten zu dürfen», so Wegner. Der 51-jährige gebürtige Dessauer ist bislang als Operndirektor am Deutschen Nationaltheater Weimar tätig.

Christian Schwandt wechselt bereits zum 1. Januar 2021 vom Theater in Lübeck nach Schwerin. Der 57-Jährige war zuvor aber auch schon als Kaufmännischer Direktor der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern tätig. Er sehe seine Aufgabe darin, den Generalintendanten «durch die Untiefen des Tagesgeschäftes zu leiten» und von bürokratischen Pflichten zu entlasten.

Nach den Worten Martins hatte es für die Stelle des künstlerischen Leiters 68 Bewerbungen gegeben, für die des kaufmännischen Leiters 20. Die Wahl der hochkarätig besetzten Findungskommission sei auf zwei «erfahrene und begeisterte Theaterexperten» gefallen, betonte die Ministerin. Mit diesen Personalentscheidungen seien langfristig die Weichen für das Schweriner Theater gestellt worden.

Hauptgesellschafter ist zu 75 Prozent das Land, je 10 Prozent halten die Landeshauptstadt Schwerin und der Landkreis Ludwigslust-Parchim, mit 5 Prozent ist die Stadt Parchim beteiligt, in der das Junge Theater seine Heimstatt hat. Gemäß Landes-Theaterkonzept wird das Staatstheater künftig allein die Trägerschaft übernehmen. Damit verbunden ist die Hoffnung auf eine gesicherte Finanzierung und ein Ende des Personalabbaus.

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