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"Nobelpreis der Künste" - Praemium Imperiale in Tokio verliehen

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Berlin - Cai Guo-Qiang, Cecco Bonanotte, Henning Larsen, Philip Glass und Yoko Morishita sind am Dienstag in Tokio mit dem als "Nobelpreis der Künste" geltenden hochdotierten japanischen Praemium Imperiale geehrt worden. Cai Guo-Qiang erhielt die Auszeichnung als erster chinesischer Künstler in der Kategorie Malerei. In der Kategorie Skulptur wurde der italienische Bildhauer Cecco Bonanotte geehrt. Mit der Auszeichnung für Henning Larsen in der Kategorie Architektur ging der Preis erstmals an einen dänischen Architekten.

 

In der Kategorie Musik wurde der US-Musiker und Komponist Philip Glass ausgezeichnet. Der Ballettpionierin Japans und noch aktiven Prima Ballerina Yoko Morishita wurde der Preis in der Kategorie Theater/Film verliehen. Den Grant for Young Artists erhielt The Sphinx Organization aus Detroit.

Die feierliche Preisverleihung fand in der Meiji Gedenkhalle in Tokio statt. Neben den Preisträgern waren Ihre Kaiserlichen Hoheiten Prinz und Prinzessin Hitachi sowie die internationalen Berater der Japan Art Association aus Japan, den USA, Italien, Großbritannien und Deutschland anwesend. Der Architekt Henning Larsen wurde durch seinen langjährigen Weggefährten Troels Troelsen vertreten.

Der Schirmherr der Japan Art Association, Prinz Hitachi, überreichte den Künstlern ein Diplom und eine Medaille. Der Preis ist mit jeweils 15 Millionen Yen (derzeit rund 147.830 Euro) dotiert.

Seit 1989 ehrt die dem japanischen Kaiserhaus nahestehende Stiftung Japan Art Association Künstler für ihr einzigartiges Lebenswerk, für ihren Einfluss auf die internationale Kunst und die weltweite gesellschaftliche Bedeutung ihrer Werke.

Larsen entwarf auch das "Spiegel"-Verlagshaus

Der chinesische Maler, Bildhauer, Installationskünstler und Kurator Cai verwendet Schwarzpulver und pyrotechnische Effekte. Für seine "Gunpowder Drawings", die 2006 im Guggenheim Museum Berlin zu sehen waren, bringt er Schwarzpulver zur Explosion und bewirkt damit einzigartige Effekte auf großformatigen, mit Schablonen belegten Papierbahnen. 2005 kuratierte er den ersten Pavillon Chinas auf der Biennale in Venedig. Seit 1995 lebt und arbeitet Cai in New York.

Der Bildhauer Bonanotte erforscht mit seinen figurativen Arbeiten Zustände der menschlichen Seele. Die große Bedeutung von Spiritualität für Bonanotte findet Ausdruck in seinen Entwürfen für den Vatikan. Zu nennen ist dabei etwa die Porta Nuova, das Portal des neuen Eingangs in die Vatikanischen Museen (2000).

Der Architekt Larsen ist bekannt für seine lichtdurchfluteten Entwürfe - etwa die schwedische Malmö City Library (1997) und die Kopenhagener Oper (2005). Auch im Mittleren Osten stehen seine Arbeiten, so stammt das Außenministerium von Saudi Arabien (1984) von ihm. Neue Entwürfe von Henning Larsen Architects in Deutschland sind das "Spiegel"-Verlagshaus in Hamburg (2011) und die Siemens-Zentrale in München, die 2015 fertig sein soll. Mit 87 Jahren leitet Larsen die meisten seiner Projekte nicht mehr selbst.

Bisher wurden 119 Künstler geehrt

Der Stil des klassisch ausgebildeten Komponisten Glass wird der Minimal Music zugeordnet. Seine Werke umspannen Stücke für Oper, Tanz und Filme sowie Klassik, Pop und Rock. Glass kooperiert mit Künstlern wie Allen Ginsberg, Woody Allen oder David Bowie. Mit preisgekrönten Produktionen für Filmmusik wie "The Truman Show" gelang es ihm, der zeitgenössischen Musik ein Massenpublikum zu erschließen. In Berlin führte er 2010 mit dem Kronos Quartet seine Filmmusik zu "Dracula" in der Zitadelle Spandau auf.

Die Prima Ballerina Morishita ist die erste japanische Tänzerin, die das internationale Ballett bereicherte. 1974 nahm sie an der Varna International Ballet Competition teil und gewann als erste japanische Tänzerin die Goldmedaille. Zum Silbernen Thronjubiläum von Queen Elizabeth II. 1977 führte sie mit Rudolf Nurejew als Partner den Grand Pas de Deux aus "Don Quixote" auf. Morishita trainiert mit 64 Jahren nach wie vor fünf Stunden täglich und tritt regelmäßig mit dem Matsuyama Ballett auf.

119 Künstler wurden bislang geehrt, darunter Claudio Abbado, Pina Bausch, Ingmar Bergman, Daniel Barenboim, Tony Cragg, Christo and Jeanne-Claude, Judi Dench, Dietrich Fischer-Dieskau, Norman Foster, Frank Gehry, Jean-Luc Godard, Hans Werner Henze, Rebecca Horn, Anish Kapoor, Sophia Loren, Renzo Piano, Sigmar Polke und Gerhard Richter.

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