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Operettenlegende Marika Rökk ist tot

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Sie starb am Sonntag im 91. Lebensjahr überraschend an einem Herzversagen. Zahlreiche Filme mit bekannten Filmschlagern machten die Rökk in den 40er und 50er Jahren berühmt. Zu ihren größten Operetten- und Musikfilmerfolgen zählen "Maske in Blau" (1953), "Die Frau meiner Träume" (1944) und "Die Csardasfürstin" (1950). Vor fünf Jahren hatte sie ihren letzten TV-Auftritt. Zuletzt lebte sie zurückgezogen in Baden bei Wien.

Mit viel Temperament und ihrem unverkennbaren ungarischen Akzent wurde Rökk in den vierziger Jahren als Star unzähliger Operetten- und Musikfilme berühmt. Zu ihren größten Erfolgen zählten u.a. "Maske in Blau" (1953), "Die Frau meiner Träume" (1944) und "Die Csardasfürstin" (1950).

Marie Karoline Rökk, die sich selbst in ihren 1974 erschienenen Memoiren "Herz mit Paprika" als "ehrgeiziges Kind, das Karriere machen wollte" bezeichnete, kam am 3. November 1913 als Tochter ungarischer Eltern in Kairo auf die Welt und wuchs in Budapest auf.
Nach der Übersiedlung der Familie nach Paris erhielt sie eine solide Tanzausbildung, und reiste bereits im Alter von 13 Jahren als Revuestar durch Europa und Amerika.

Ihre Filmkarriere begann sie in England mit den Filmen "Kiss Me, Sergeant" (1930) und "Why Sailors Leave Home". Danach folgte ein Film in Ungarn mit dem Titel "Kisertetek Vonata - Geisterzug". Ernst Marischka holte die junge Künstlerin schließlich für die Zirkusrevue "Stern der Manege" nach Wien, wo sie von einem Talentesucher der Ufa entdeckt wurde.
Die temperamentvolle Ungarin mit dem charmanten Akzent passte genau in das Konzept der deutschen Filmindustrie, die nach der Machtergreifung Adolf Hitlers viele ihrer Stars verloren hatte und wurde neben Johannes Heesters und Zahra Leander zum neuen Star des deutschen Films.

Rökk avancierte zu einem führenden Star des nationalsozialistischen Deutschland und konnte auf ein bewährtes Team zählen, mit dem sie die meisten Filme drehte. Allen voran der Regisseur Georg Jacoby, den sie 1940 heiratete. Aus dieser Ehe stammt ihre Tochter Gabriele Jacoby.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt sie deshalb zeitweise ein Auftrittsverbot in Deutschland und Österreich. Doch sie wurde rehabilitiert.

Rökk drehte weitere erfolgreiche Spielfilme, trat in Revuen und Musicals auf. Bis 1986 war sie unermüdlich als Schaupielerin und Tänzerin aktiv. Für ihre Arbeit wurde Rökk vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Filmband in Gold (1981) und dem Bayerischen Filmpreis (1987). Vor fünf Jahren hatte sie ihren letzten Fernsehauftritt, singend und tanzend, versteht sich. Zuletzt lebte sie zurückgezogen in Baden bei Wien.

Quelle: orf