Der Siemens-Musikpreis gehört auch jungen Komponisten - Dirigent Alois Kottmann wird 80 - Hans-Lenz-Medaille für Hans-Günter Bastian - Musikmäzen Walter Fink vergibt neuen Preis - Thomas Rietschel ins Amt wiedergewählt - GEMA ehrt Komponist Peter Thomas für sein Lebenswerk
Der Siemens-Musikpreis gehört auch jungen Komponisten
Achtet mir auf die jungen Tonsetzer, scheint Klaus Hubers Zeigefinger mit einer altmeistersängerischen Geste zu bedeuten: In den Münchner Kammerspielen wurde dem Schweizer Komponisten in einem traditionellen Festakt der Ernst von Siemens Musikpreis 2009 überreicht – zugleich erhielten drei junge Komponisten ihre Förderpreise in Höhe von jeweils 50.000 Euro (von links): der in Prag beheimatete Tscheche Miroslav Srnka, die in Freiburg lebende Chinesin Lin Yang und der in Paris wohnende Italiener Francesco Filidei. Die Laudatio hielt der Schweizer Musikpublizist Max Nyffeler. Insgesamt vergab die Stiftung 2.300.000 Euro an Preisgeldern. Besonders gefördert werden vor allem Institutionen und Ensembles sowie Projekte, die sich der Neuen Musik widmen. Gerade in der augenblicklichen wirtschaftlichen Situation kann man die breite Förderung der Neuen Musik durch die Siemens Musik Stiftung nicht hoch genug bewerten. Man ist sich der Verantwortung für die Zukunft der Musik bewusst. Die Förderpreise sind über die einzelne Zuwendung hinaus also zugleich eine Investition in eben diese musikalische Zukunft. gr Fotos: Charlotte Oswald
Der Geiger und Dirigent Alois Kottmann wird 80
Konzertgeiger, Orchesterleiter und Hochschullehrer Alois Kottmann ist seit 1981 Initiator der „Internationalen Musiktage“ in seiner Heimatstadt Hofheim am Taunus und Stifter des „Alois-Kottmann-Preises“ in Höhe von 3.000 Euro, mit dem er an das musikhistorische Erbe Frankfurts erinnern will. Bereits 1968 gründete er sein Kammerorchester Collegium instrumentale, das aus dem Frankfurter Musikleben nicht mehr wegzudenken ist. Die Mitglieder des Ensembles entstammen den Kottmann´schen Violinklassen des Dr. Hoch Konservatorium, der Musikhochschule Frankfurt, sowie dem Fachbereich Musik der Universität Mainz. Für seine vielfältigen Verdienste als Musikerpersönlichkeit sowie für sein großes soziales Engagement erhielt Kottmann vor drei Jahren das Verdienstband am Kreuze durch den hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch verliehen. Am Juni 2009 begeht Kottmann seinen 80. Geburtstag.
Hans-Lenz-Medaille für Hans-Günter Bastian
Die Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände (BDO), die Dachorganisation der instrumentalen Laienmusik in Deutschland, wird am Freitagabend, 12. Juni, die Hans Lenz-Medaille im Rahmen eines Konzertes im Kurhaus Baden-Baden an Prof. Dr. Hans Günter Bastian überreichen und will damit „am ‚Tag der Musik’ ein weithin sichtbares Zeichen für mehr musikalische Bildung in Deutschland setzen“. Die Hans Lenz-Medaille wurde im Jahr 2006 aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände gestiftet. Sie wird jährlich an Persönlichkeiten vergeben, die sich Verdienste um das instrumentale Laienmusizieren erworben haben. Hans Lenz, früherer Bundesminister für wissenschaftliche Forschung, war in den Jahren von 1961–1968 der dritte Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände. Bastian ist die insgesamt vierte Persönlichkeit, die mit der Auszeichnung von der BDO geehrt wird.
Musikmäzen Walter Fink vergibt neuen Preis
Wie kann das Verhältnis von Tanz und zeitgenössischer Musik angesichts interaktiver Medien im 21. Jahrhundert neu definiert werden? Der Musikmäzen Walter Fink sucht mit dem von ihm für das Institut für Musik und Akustik des ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe gestifteten „Walter-Fink-Preis des ZKM für Tanz, elektronische Musik und Medien“ darauf Antworten zu finden. Der Preis wird erstmals international für 2009 ausgelobt und von einer vierköpfigen Jury ausgewählt. Das Preisgeld von 10.000 EUR geht gleichermaßen an die aus Komponisten, Choreografen oder auch Medienkünstlern bestehende Künstlergruppe und stellt die Grundlage für eine zu realisierende Produktion dar.
Bewerbungen postalisch an: ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Institut für Musik und Akustik, Lorenzstr. 19, 76135 Karlsruhe, Bewerbungsende ist der 15. Juni 2009.
Thomas Rietschel ins Amt wiedergewählt
Der Senat der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) hat Thomas Rietschel, den amtierenden Präsidenten, mit großer Mehrheit in seinem Amt bestätigt und ihn für eine neue Amtsperiode vom 1. Mai 2010 bis zum 30. April 2016 wiedergewählt. In den vergangenen fünf Jahren habe Thomas Rietschel entscheidende Weichen für eine positive Weiterentwicklung der Hochschule gestellt, heißt es in einer Mitteilung der HfMDK. Ihr Profil sei gleichermaßen auf die Spitzenförderung und die Breitenförderung ausgerichtet. Die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main stehe heute für die vernetzte Hochschule, die in die Gesellschaft hineinwirkt und für die Gesellschaft ausbildet. Dabei agiere sie in enger Zusammenarbeit mit wichtigen Kulturinstitutionen in der Region und überregional. Parallel wirke sie durch langfristig angelegte Projekte in und mit Schulen erfolgreich in der Breitenförderung.
Zukunftsmusik vom Orion
GEMA ehrt Komponist Peter Thomas für sein Lebenswerk
Der Komponist Peter Thomas erhält für sein Lebenswerk den erstmals verliehenen Deutschen Musikautorenpreis des Musikrechte-Verwerters GEMA. Er werde für sein mannigfaltiges Werk und seine prägenden Einflüsse auf das kompositorische Schaffen ausgezeichnet, sagte ein Jury-Mitglied am Mittwoch in Berlin. Zu den Werken von Thomas zählen unter anderem Kompositionen für Edgar Wallace-Filme sowie für die TV-Weltraumserie „Raumpatrouille Orion“. Der Deutsche Musikautorenpreis wird der GEMA zufolge in zehn Kategorien vergeben. Darunter unter anderem Film, Independent, Musiktheater, Rock/Pop sowie Nachwuchs. Nur der Preis für junge Musikautoren sei dotiert. Der Gewinner dieser Kategorie erhalte 10.000 Euro. Nominiert sind unter anderen Udo Lindenberg, Bushido, Lady Bitch Ray, Die Fantastischen Vier, Anna Depenbusch, Sido und Peter Fox. Die Preise wurden am 28. Mai in Berlin verliehen. Durch die Veranstaltung wird Moderator Dieter Moor führen.