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Personalia 2011/04

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Zum Tode des Dirigenten Yakov Kreizberg – Posaunist Lars Karlin beim Deutschen Musikwettbewerb erfolgreich – West-Eastern-Institut – Hans Werner Henze – Eine Beilage in der ZEIT und in der neuen musikzeitung – Moritz Eggert live bei taktlos

Der Seele der Musik auf der Spur
Zum Tode des Dirigenten Yakov Kreizberg

Am 15. März erreichte uns die Nachricht vom Tode Yakov Kreizbergs, der nach langer Krankheit im Alter von 51 Jahren in seinem Haus in Monte Carlo verstarb. Zu seinen letzten Positionen – die nicht seine letzten hätten bleiben sollen – als Chefdirigent des Nederlands Philharmonisch Orkest Amsterdam und des Orches­tre Philharmonique de Monte Carlo hatte den Amerikaner russischer Abstammung ein interessanter und spannender Weg geführt, auf dem er mit allen großen Orchestern der Welt arbeitete und seine Musiker genauso wie sein Publikum immer wieder begeisterte. Nicht in seiner Agentur-Biografie steht, dass Yakov Kreizberg eine phänomenale Begabung besaß, mit äußerster Akribie und Präzision gewissermaßen „unerbittlich” zu arbeiten und dennoch das Ziel, der Seele der Musik liebevoll auf der Spur zu sein, nie aus den Augen verlor. Und dass er diese Fähigkeit mit großer Hingabe auch der Nachwuchsarbeit gewidmet hat. In seiner Zeit als GMD der Komischen Oper Berlin arbeitete er mehrmals mit dem Jeunesses Musicales World Orchestra und hatte für die Jeunesses Musicales Deutschland über acht Jahre in Folge die musikalische Leitung der Jungen Oper Schloss Weikersheim inne. 1996 wurde er mit dem Würth Preis der JMD ausgezeichnet.

Die musikalische Welt verliert in Yakov einen Dolmetscher der Musik als einer Sprache des Herzens, und wie viele Menschen, die von ihm berührt waren, verlieren auch wir bei der Jeunesses Musicales einen wundervollen Freund. [Ulrich Wüster]

Doppel-Preisträger
Posaunist Lars Karlin beim Deutschen Musikwettbewerb erfolgreich

Erstmals in der Geschichte des Deutschen Musikwettbewerbs hat ein Teilnehmer zwei Preise gewonnen. Der Posaunist Lars Karlin war in Berlin als Solist und im Ensemble mit der achtköpfigen Trombone Unit Hannover siegreich, wie der Deutsche Musikrat am 24. März 2011 mitteilte. Dritte Preisträgerin war die in Berlin ausgebildete chinesische Pianistin Miao Huang. 15 weitere Künstler und Ensembles erspielten sich ein Stipendium. Den Deutschen Kompositionswettbewerb entschieden Benjamin Scheuer und Julian Lembke für sich. Der Deutsche Musikwettbewerb wird seit 1975 jährlich vom Deutschen Musikrat ausgerichtet.

West-Eastern-Institut

Der Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper, der Dirigent und Pianist Daniel Barenboim, will in Berlin ein „West-Eastern-Divan Institut“ gründen, ein Musikzentrum für die jungen Musiker seines West-Eastern-Divan-Orchestra aus Israel und den arabischen Ländern. Es soll nach seinen Vorstellungen Aufnahme finden in der umgewidmeten Berliner Liegenschaft am Wriezener Bahnhof, wo seit kurzem auch der Bühnenservice der Stiftung Oper etabliert ist. Das erklärte Barenboim anlässlich der Verleihung der Otto-Hahn-Friedensmedaille in Gold 2011 am 22. März im Berliner Haus der Kulturen der Welt.

Musikautorenpreis

Die Auszeichnung in der Kategorie Lebenswerk geht in diesem Jahr an den Komponisten Hans Werner Henze. Die Entscheidung teilte Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der GEMA, im Rahmen der Jahrespressekonferenz am 24. März 2011 in München mit (siehe auch unser Bericht auf Seite 15). Die Jury ehrt mit dem Preis für das Lebenswerk das besondere Schaffen Henzes. Der Komponist verfasste mehr als 40 Werke für Musiktheater, Solokonzerte, Sinfonien, Oratorien, Liederzyklen und Kammermusik. Erst im Spätsommer des vergangenen Jahres gab Hans Werner Henze der nmz ein ausführliches Interview (nmz 10/2010).

Hohe Kunst und junge Szene
Eine Beilage in der ZEIT und in der neuen musikzeitung

Es ist nicht üblich, dass man in seiner eigenen Publikation auf Produkte einer anderen hinweist. Eine Konvention, die die nmz-Redaktion im vorliegenden Fall gerne über Bord wirft: „München – hohe Kunst und junge Szene“ heißt eine Beilage des Kulturreferats München, die sowohl der neuen musikzeitung als auch der ZEIT vom 31. März beiliegt. Es geht um Münchens vielfältige Label-Landschaft, um die großen Orchester der Stadt, um ihre Filmmusikkomponissten, den Jazz und auch die bunte Clubszene der süddeutschen Musikmetropole. Am Donnerstag, den 7. April trifft sich München mit seinen Kreativen und Kulturmachern am ConBrio-Stand auf der Musikmesse (Halle 3.1 C53). Mehr dazu auf Seite 9.

Kraftfeld Stadtkultur?
Moritz Eggert live bei taktlos, dem Magazin von BR und nmz

Bereits vor zwei Jahren war er auf der Musikmesse: Moritz Eggert (re.) spielte damals Stücke aus seinem Zyklus „Hämmerklavier“ (siehe auch www.nmz.de). Jetzt kommt er wieder, dieses Mal als Gastkünstler beim taktlos-Livemitschnitt von der Frankfurter Musikmesse am 7. April um 14.00 Uhr (Sendezeit 7. April, 21.03 Uhr auf BR-Klassik). Wenn von kultureller Lebendigkeit die Rede ist, wird gern das hohe Lied des Ländlichen, der Provinz gesungen. Andererseits findet viel sogenannte Hochkultur in den Metropolen statt. Bayerns Kulturmetropole München präsentiert sich auf der Frankfurter Musikmesse ausgerechnet nicht mit ihren „Leuchttürmen“, sondern mit seinem  „musikalischen Wurzelwerk“.

Das Musikmagazin „taktlos“ über die Spannungsfelder Stadt–Land, Hochkultur und Freie Szene. Gäste: Hans-Georg Küppers, Felix Semmelroth und Katja Lucker.
 

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