Stefan Piendl Leiter Kommunikation SWR Classic +++ Ticciati wird neuer Chefdirigent des DSO +++ Warner Music Prize an Augustin Hadelich
Stefan Piendl Leiter Kommunikation SWR Classic
Nach der Fusion seiner beiden Rundfunkorchester zu einem Superorchester will der Südwestrundfunk (SWR) nach eigenen Angaben in eine „neue Ära seines Engagements für die Klassik und die Neue Musik“ aufbrechen. Dies soll durch eine neue Dachmarke SWR Classic bewerkstelligt werden, deren Kommunikation Musikmanager Stefan Piendl (50) leiten wird. Wie der SWR in einer Pressemitteilung kurz vor dem Beginn der Donaueschinger Musiktage meldete, verantwortet Piendl in dieser neugeschaffenen Position die gesamte Markenkommunikation und das Marketing für die vielfältigen Klassikaktivitäten des Südwestrundfunks (SWR) mit seinen Orchestern und Ensembles sowie die Koordination mit den beiden Festivals Schwetzinger SWR Festspiele und Donaueschinger Musiktage. Insbesondere, heißt es weiter, „leitet er den Start und das Markenmanagement der neuen Dachmarke SWR Classic. Vereinbart wurde eine Zusammenarbeit für zunächst vier Jahre“. Mit dem Streaming-Angebot SWR Classic webconcert und dem neuen online-Portal SWR Classic.de will der Sender Interessierten ermöglichen, die vielfältigen Angebote im Bereich Klassischer Musik multimedial zu erleben: im Radio und Fernsehen, online und vor Ort im Konzert. Stefan Piendl zu seiner neuen Aufgabe: „Der SWR gehört mit seinen Ensembles, Festivals und seinem überaus facettenreichen Musik-Angebot nicht nur zu den wichtigsten Akteuren der Klassik, sondern verfügt hinsichtlich der Neuen Musik auch seit Jahrzehnten über ein weltweit einzigartiges Profil.“
Stefan Piendl hat seine Leidenschaft für klassische Musik zum Beruf gemacht. Seit 1991 wirkt er in der Musikbranche, unter anderem in internationalen Management-Positionen für Sony Classical, EMI, EMI Classics (für die er die Celibidache-Edition realisierte) und als Executive Vice President & COO BMG Classics, worldwide. Seit 2007 ist er geschäftsführender Gesellschafter der Arion Arts music consultants GmbH und hat in den letzten Jahren unter anderem für den Bayerischen Rundfunk als Berater und externer Label-Manager bei der Etablierung des sendereigenen CD-Labels BR-Klassik eine maßgebliche Rolle gespielt. Stefan Piendl engagiert sich ehrenamtlich für das Musikleben, zum Beispiel als Mitglied im Präsidium des Deutschen Musikrates und Vize-Präsident der Jeunesses Musicales Deutschland. Aktuell ist er als Vorsitzender des Beirates des Bundesjugendorchesters und im Präsidium der Kurt-Weill-Gesellschaft aktiv.
Ticciati wird neuer Chefdirigent des DSO
Der 32-jährige Brite Robin Ticciati wird Nachfolger von Tugan Sokhiev als Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters in Berlin. Sokhiev will sich verstärkt seinen Aufgaben als Musikdirektor des Moskauer Bolshoi-Theaters widmen und hatte deswegen seinen Vertrag in Berlin nicht über 2016 hinaus verlängert. Ticciati wird sein Amt zur Spielzeit 2017/2018 für zunächst fünf Jahre antreten. Ticciati ist nach Ferenc Fricsay, Lorin Maazel, Riccardo Chailly, Vladimir Ashkenazy, Kent Nagano, Ingo Metzmacher und Tugan Sokhiev der achte Leiter des Orchesters.
Der Brite ist zu Gast bei den großen Orchestern und Opernhäusern weltweit, unter anderem beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Gewandhausorchester Leipzig, der Sächsischen Staatskapelle Dresden, den Wiener Symphonikern, dem Swedish Radio Symphony Orchestra, dem Budapest Festival Orchestra und dem London Philharmonic Orchestra sowie an der New Yorker Metropolitan Oper und der Mailänder Scala. Derzeit ist Ticciati Chefdirigent des Scottish Chamber Orchestra und seit 2014 Musikdirektor der Glyndebourne Festival Opera.
Warner Music Prize an Augustin Hadelich
Im November 2014 wurde der Warner Music Prize ins Leben gerufen, um außergewöhnlich talentierte und vielversprechende junge Musikerinnen und Musiker zu würdigen. Nominiert waren 16 hochkarätige Künstler, die 2014/15 wichtige Aufführungen in der Carnegie Hall hatten. Nun hat die international besetzte Jury den deutschen Geiger Augustin Hadelich ausgewählt und verleiht ihm den mit 100.000 Dollar dotierten und erstmals vergebenen Warner Music Prize. Dies haben die Warner Music Group und die Blavat-nik Family Foundation jetzt in New York bekanntgegeben.
Als Sohn deutscher Eltern in Italien geboren, gewann Hadelich 2006 den renommierten Indianapolis Violinwettbewerb und macht seither eine steile Karriere als Solist, zunächst in Amerika, wo er studiert hat und seither lebt. In jüngster Zeit konzertiert Hadelich verstärkt auch in Europa. Er spielt auf der Stradivari „Ex-Kiesewetter” von 1723.
In Europa konzertierte Augustin Hadelich unter anderem mit der Badischen Staatskapelle Karlsruhe, der Deutschen Radio Philharmonie, den Dresdner Philharmonikern sowie dem Helsinki Philharmonic Orchestra.