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Personalia 2016/04

Untertitel
Christian Höppner, Georges Aperghis und Keith Emerson
Publikationsdatum
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+++ Christian Höppner wiedergewählt +++ BBVA-Preis für Aperghis +++ Zum Tod von Keith Emerson +++

Christian Höppner wiedergewählt

Der Sprecherrat des Deutschen Kulturrates hat Prof. Christian Höppner in seiner Sitzung in geheimer Wahl einstimmig zum Präsidenten des Deutschen Kulturrates wiedergewählt. Höppner wird seine zweite Amtszeit für weitere drei Jahre antreten. Hierzu Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musik-rates: „Ich freue mich sehr, dass Christian Höppner zum zweiten Mal als Präsident des Deutschen Kulturrates einstimmig gewählt wurde. Es ist dem Deutschen Musikrat auch weiterhin wichtig, gemeinsam Synergieeffekte und Chancen für die Verbesserung von Rahmenbedingungen im Kulturbereich zu nutzen. Der Deutsche Musikrat gratuliert Christian Höppner zur seiner Wiederwahl und wünscht ihm und den Vizepräsidenten Regine Möbius und Andreas Kämpf für die kommenden drei Jahre viel Erfolg.“ Höppner ist unter anderem Generalsekretär des Deutschen Musikrates, Chefredakteur des Magazins Musikforum und unterrichtet Violoncello in Berlin.

BBVA-Preis für Aperghis

Der 1945 in Athen geborene Komponist Georges Aperghis ist mit dem BBVA Foundation Frontiers of Knowledge Award ausgezeichnet worden. Der mit 400.000 Euro dotierte Preis wird von der Stiftung des spanischen Kreditinstituts Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) in acht Kategorien verliehen, darunter Biomedizin, Klimawandel und Management. Georges Aperghis wird vor allem für seine Verdienste im Bereich Musiktheater ausgezeichnet. In ihrer Begründung betont die Jury, dass Aperghis das Musiktheater neu erfunden habe, indem er neben Klängen und Stimmen auch Gesten, Räume, Video, Licht, Technologie sowie die Aufführenden selbst in den kompositorischen Prozess einbezogen habe. Außerdem erreiche er neue Publikumsschichten. Sein Schaffen markiere einen Bruch mit der zeitgenössischen Musik. „Bei ihm gibt es keine Metaphysik und keine intellektuelle Anmaßung. Seine direkte, konkrete Musik basiert auf Gesten, körperlicher Bewegung und wissenschaftlichen Erkenntnissen zu Klang und Sprache.“

1976 gründete Georges Aperghis sein Atelier Théâtre et Musique, genannt ATEM, mit dem er bis 1997 über zwanzig Werke erarbeitet hat.

Aperghis hat ATEM bewusst im Banlieue, in den Randzonen und Vororten von Paris angesiedelt, fernab der Tummelplätze der Kaviar-Linken und der Bourgeoisie. Der Sohn eines Bildhauers und einer Malerin hat bis heute mehr als 100 Werke komponiert: Opern, aber auch Kammermusik und Werke für Chöre und Solisten.

Zum Tod von Keith Emerson

Single-Auskopplungen gab es beim Art Rock von Emerson, Lake und Palmer (ELP) so gut wie nicht. Das bevorzugte Format war die LP (Langspielplatte). Schuld daran war die sinfonische Länge der meisten Titel. Stichwort Sinfonik: Dank der in den 70er-Jahren aufkommenden neuen Keyboardtechnologie konnte ein kleines Trio mit Tasteninstrumenten, Schlagzeug und Bass mühelos sinfonische Überwältigungsmusik erzeugen. Auch in den Sujets bezog man sich damals auf „Klassisches“: Der Hit von ELP waren und sind bis heute die „Bilder einer Ausstellung“ – gar nicht so frei nach Mussorgsky. Treibende Kreativkraft des Trios ELP war der Pianist und Keyboarder Keith Emerson. Bereits im Alter von 14 Jahren war er in seiner Heimatstadt Todmorden, England, für sein Klavierspiel bekannt, bevor es ihn nach London zog. Dort wurde der Autodidakt musikalisch durch Künstler wie die Jazzmusiker Fats Waller, Oscar Peterson, Dave Brubeck, Jack McDuff oder Big John Patton, aber auch durch klassische Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Aaron Copland, Dmitrij Schostakowitsch, Béla Bartók oder Alberto Ginastera beeinflusst. Eingerahmt von hoch aufgetürmten Tasteninstrumenten – vom Flügel und Clavinet über Hammondorgeln bis zu diversen Synthesizern – war Keith Emerson das Sinnbild des popmusikalischen Zeitgeistes der frühen siebziger Jahre. Emerson verstarb am 10. März in Santa Monica, Kalifornien, im Alter von 72 Jahren. Einen Nachruf von Moritz Eggert finden Sie unter: Abschied von einem Helden der Jugend: Keith Emerson

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