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Theo Geißler erhält die Goldene Stimmgabel. Foto: Heiderich / VdM.
Theo Geißler erhält die Goldene Stimmgabel. Foto: Heiderich / VdM.
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Personalia 2017/06

Untertitel
Schneider, Geißler, Schuhenn, Blomstedt
Publikationsdatum
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Enjott Schneider tritt von seinem Posten als Vorstand des GEMA-Aufsichtsrats zurück +++ Goldene Stimmgabel des VdM für Theo Geißler +++ Mozarteum: Reiner Schuhenn zum Rektor gewählt +++ Münchener Förderpreise 2017 für Musik vergeben +++ Der Dirigent Herbert Blomstedt

Enjott Schneider tritt von seinem Posten als Vorstand des GEMA-Aufsichtsrats zurück

Vom 22. bis 24. Mai 2017 fand in München die jährliche Mitgliederversammlung der GEMA statt. Beherrschendes Thema war die Neuregelung der Verlegerbeteiligung. So befürworteten die Komponisten, Textdichter und Verleger nahezu einmütig die Neuregelung der gemeinsamen Beteiligung von Urhebern und Verlegern in der GEMA. Die Ausschüttungen der GEMA an Verleger sind laut Presseerklärung der GEMA damit wieder auf eine verlässliche rechtssichere Grundlage gestellt. Enjott Schneider, seit 2012 Vorsitzender des Aufsichtsrats der GEMA, kündigte in der Hauptversammlung an, für dieses Amt nicht wieder kandidieren zu wollen: „Die zunehmenden Komponier- und Konzertverpflichtungen, verbunden mit Reisen quer durch Europa und rund um den Erdball unter anderem nach China, Russland, Amerika, Brasilien, haben zu permanenten Terminkollisionen geführt und eine Entscheidung erforderlich gemacht. Trotz aller Liebe zur GEMA-Arbeit habe ich mich ,für die Musik‘ im künstlerischen Sinne entschieden.“ Zu seinem Nachfolger wählte der Aufsichtsrat in einer Sitzung im Nachgang zur Hauptversammlung Ralf Weigand aus der Berufsgruppe der Komponisten. Zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden für die Berufsgruppe der Textdichter wählte der Aufsichtsrat Stefan Waggershausen, der in diesem Amt auf den kürzlich verstorbenen Frank Dostal folgt. Für die Berufsgruppe der Musikverleger wurde Karl-Heinz Klempnow als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender wiedergewählt. Außerdem wurde Rudolf Müssig als ordentliches Aufsichtsratsmitglied der Textdichter von der Mitgliederversammlung bestätigt. Sein Amt als Präsident des Deutschen Komponistenverbands wird Enjott Schneider weiterhin wahrnehmen.

Goldene Stimmgabel des VdM für Theo Geißler

Mit der Goldenen Stimmgabel ehrt der Verband deutscher Musikschulen (VdM) Persönlichkeiten, die sich besonders verdient um den Verband gemacht haben. Theo Geißler, der Herausgeber der neuen musikzeitung, wurde auf der Bundesversammlung 2017 des VdM am 18. Mai 2017 in Stuttgart mit der Goldenen Stimmgabel ausgezeichnet.

In seiner Rede sagte Ulrich Rademacher, Bundesvorsitzender des VdM, Theo Geißler sei für ihn der Prototyp eines „critical friends“. „ Wir können uns darauf verlassen“, so Rademacher zu Geißler „dass Du immer, wenn wir nicht darauf kommen, uns stichelst und beißt und irgendwo zwickst, um uns auf dem richtigen Weg zu halten, um uns auf die Wahrheit zu stoßen und uns unsere Aufgaben, Chancen und Defizite zu zeigen. Dieser Kontakt hat uns weitergebracht, immer lebendig gehalten. Das hast Du mit Biss und Sympathie in der nmz gemacht, bei vielen Moderationen. Du hast uns aber auch geholfen, uns von der besten Seite zu zeigen mit Dokumentationen von nmzMedia, wir haben wunderbare Gespräche gehabt bei den taktlos-Sendungen bis hin zu VdM-Druckwerken, die Du betreut hast.“ Bei diesem so großen Strauß von Zugehörigkeiten, von Weggefährtentum, sei es dem VdM ein Bedürfnis gewesen, Theo Geißler eine Goldene Stimmgabel zu überreichen.

Geißler erklärte in seinem Dank, er werde diese Stimmgabel dazu benutzen, sich noch genauer und noch feiner auf die Belange des Verbandes einzustimmen. Eine weitere Goldene Stimmgabel erhielt Wolf Steinweg, Fachanwalt für Arbeitsrecht und langjähriger Syndikus des VdM für seine Verdienste um den Verband. Unser Bild zeigt (v.l.n.r.): Ulrich Rademacher, Theo Geißler und Matthias Pannes.

Mozarteum: Schuhenn zum Rektor gewählt

Die Liste der Bewerber war lang, am am 23. Mai fiel die Entscheidung: Der Universitätsrat hatte über den finalen Dreier-Vorschlag des Senates abgestimmt und den Dirigenten und früheren Rektor der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Reiner Schuhenn, zum neuen Rektor der Kunstuniversität Mozarteum in Salzburg bestimmt. Die Amtszeit des 1962 in Baden-Württemberg geborenen Musikers dauert bis 2021, teilte das Mozarteum mit.

Die Neuwahl war wegen des Rückzugs von Rektor Siegfried Mauser notwendig. Mauser, der erst seit Oktober 2014 das Mozarteum geleitet hatte, ließ sich im Frühjahr beurlauben, nachdem er in München wegen sexueller Nötigung einer Professorin angeklagt worden war. Nach seiner Verurteilung zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten wurde sein Dienstverhältnis an der Salzburger Kunstuniversität einvernehmlich aufgelöst. Seit April 2016 leiteten Brigitte Hütter sowie  die Vizerektoren Sarah Wedl-Wilson und Mario Kostal interimistisch die Universität. Reiner Schuhenn (geb. 1962 in Weingarten/Württemberg), studierte Germanistik, Philosophie, Schulmusik und Kirchenmusik in Stuttgart und Wien. Er arbeitete und arbeitet mit zahlreichen Ensembles, Projektchören, Orchestern, namhaften Solisten und Musik-Akademien. 1999 erfolgte seine Berufung als Professor für Chor- und Orchesterleitung an die Hochschule für Musik Köln, wo er seit dem Jahr 2000 auch als Prodekan und von 2007 bis 2009 als Dekan des Fachbereiches 1 tätig war. 

Münchener Förderpreise 2017 für Musik vergeben

Minas Borboudakis, die Band „Candelilla“, Erol Dizdar und Verena Marisa werden mit den mit jeweils 6.000 Euro dotierten Förderpreisen für Musik der Landeshauptstadt München 2017 ausgezeichnet.

Die Förderpreise werden alle zwei Jahre für künstlerisch herausragende Leistungen beziehungsweise ungewöhnliche künstlerische Positionen in allen Stilrichtungen der zeitgenössischen Musik (z.B. experimentelle Musik, Neue Musik, Jazz, Pop, „neue Volksmusik“) und allen künstlerischen Bereichen (Komposition, Arrangement, Interpretation) verliehen. Die Vergabe hat der Kulturausschuss der Landeshauptstadt München jetzt auf Empfehlung einer Jury beschlossen.

Im Folgenden Auszüge aus der Jurybegründung:

„Die faszinierend unverwechselbare Klangsprache von Minas Borboudakis entsteht insbesondere auf der Grundlage genauester Kenntnis der vielschichtigen Instrumentationsmöglichkeiten, die er virtuos-brillant auslotet. Im Spannungsfeld von Modalität und komplexen Rhythmen entstehen Werke, die sich mit antiker Philosophie, Literatur und Mythologie sowie mit naturwissenschaftlich-kosmologischen Fragen auseinandersetzen und einen ganz eigenen überraschenden klanglichen Ausdruck finden.

Erol Dizdar ist seit vielen Jahren Protagonist der Münchner Musikszene und als Multiinstrumentalist und Sänger einer der vielseitigsten Komponisten und Musiker dieser Stadt. Seit 2015 ist er Schlagzeuger der Band ‚Friends of Gas‘, die große Beachtung im In- und Ausland findet und München als Musikstadt in neuem Licht erscheinen lässt.

Candelilla ist eine Band, die Münchens Musikszene seit vielen Jahren auf einzigartige Weise mitgestaltet und prägt. Mira Mann, Lina Seybold, Rita Argauer und Sandra Hilpold stehen im ständigen Austausch mit einer Vielzahl von Münchner Musikerinnen und Musikern. Neben ihrer eigenen Bandarbeit wirken die vier Musikerinnen auch in Münchens Subkultur prägend mit.

Mit ihren experimentierfreudigen Werken und Kollaborationen bereichert die deutsch-brasilianische Soundkünstlerin und Komponistin Verena Marisa die aktuelle Musiklandschaft maßgeblich. Die umtriebige Musikerin überzeugt mit anspruchsvollen und mitreißenden Projekten von konstant hoher künstlerischer Qualität: sei es mit ihrem experimentellen Bandprojekt CLÆNG, bei dem sie Violine und Theremin spielt und für Konzeption und Leitung verantwortlich ist; mit dem Duo parasights, in dem sie gemeinsam mit dem Haushaltsgeräte-Percussionisten Konrad Sziedat live und mit viel Freude an der Improvisation Kurzfilme und Videokunst vertont; oder als Filmkomponistin, unter anderem mit Kompositionen für den Tatort und weitere Fernsehfilme.“

Der Dirigent Herbert Blomstedt

Der schwedische Dirigent Herbert Blomstedt wird in diesem Jahr gleich zweimal geehrt: Die Stadt Leipzig will dem früheren Kapellmeister des Leipziger Gewandhauses die Ehrenmedaille der Stadt verleihen. Blomstedt war von 1998 bis 2005 Kapellmeister in Leipzig und wird am 11. Juli dieses Jahres 90 Jahre alt.

Die Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein Heide zeichnete Herbert Blomstedt in diesem Jahr mit dem Brahms-Preis aus. Die Jury habe ihre Entscheidung damit begründet, dass der 89 Jahre alte Blomstedt seit mehr als sechs Jahrzehnten das Konzertpublikum mit herausragenden dirigentischen Leistungen bereichere und beeindrucke. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung soll am 10. Juni in der St. Bartholomäus-Kirche in Wesselburen im Kreis Dithmarschen überreicht werden.

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