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Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet. Mit dem Kulturinformationszentrum stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur Darstellung gebracht werden.

Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet. Mit dem Kulturinformationszentrum stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur Darstellung gebracht werden. Orchestervirtuose
Der russische Dirigent Jewgenij Swetlanow ist im Alter von vierundsiebzig Jahren in Moskau gestorben. Vier Jahrzehnte lang leitete er als Chefdirigent das Staatliche Sinfonie-Orchester der UdSSR, mit dem er nach Abschluss des deutsch-sowjetischen Kulturabkommens 1967 häufig auch in der Bundesrepublik gastierte. Dabei überwältigten Swetlanow und das Orchester durch Virtuosität, Klangreichtum, vor allem aber durch die Fähigkeit zu schier unglaublicher Kraftentfaltung, die in Fortissimo-Entladungen fast erschlagend wirkte. Swetlanows Anliegen war es, im Westen auch die dort weniger bekannte russische Sinfonik vorzustellen. Rachmaninoffs drei Sinfonien, Balakirews Sinfonik, vieles von Schostakowitsch, vor allem aber Tschaikowskys „Manfred”-Sinfonie gehörten zu Swetlanows Glanztaten. Swetlanow war in der Sowjetunion einer der prominentesten Künstler. Nach dem Ende der Sowjetunion konnte er sich nicht mehr so recht mit den veränderten Verhältnissen arrangieren. Er vernachlässigte die Orchesterarbeit, schließlich trennte man sich – nicht unbedingt in Frieden. An Swetlanows Bedeutung für das russische Musikleben änderte das nichts. gr

Musischer Musikschul-Manager
Zum sechzigsten Geburtstag von Rainer Mehlig

Suchte man nach einem leibhaftigen Beispiel für einen engagierten, erfolgreichen Musikverbands-Manager: Rainer Mehligs Name stünde ganz oben auf der Liste: Dabei hat sein beruflicher Werdegang vor vierzig Jahren zunächst in eine ganz andere Richtung gewiesen: Nach dem Studium in Hannover schien ein Weg als Musikschullehrer (mit dem Hauptfach Klarinette), als Musikschulleiter (nach ersten Erfahrungen und Erfolgen in Hannover) oder als von Willi Träder wesentlich geprägter engagierter Chorleiter vorgezeichnet. Aber schon bald nach der Studienzeit wird Rainer Mehlig von Diethard Wucher nach Bonn geholt, um die organisatorischen Geschicke des VdM in die Hand zu nehmen.
Dieser Aufgabe ist Rainer Mehlig sein ganzes Berufsleben lang treu geblieben. In dieser Zeit entwickelte sich der Musikschulverband von einem engagierten Freundeskreis zu einem wohlorganisierten und einflussreichen Fachverband. Die Bundesgeschäftsstelle wandelte sich vom Eineinhalb-Mann-Betrieb zu einer hoch-professionell arbeitenden Verbandszentrale. Aus ersten Lehrerbegegnungen wurden bedeutende Musikschulkongresse mit enormer musikpädagogischer und kulturpolitischer Ausstrahlung. Hektografierte Rundschreiben der Gründerzeit wurden ersetzt durch gewichtige Publikationen, CD-ROMs, Internet und Intranet. Auch die Redaktion der nmz hat allen Grund, sich für langjährige, inspirierte und engagierte Zusammenarbeit zu bedanken: Die Ziele blieben im Wesentlichen gemeinsam und über die Zeit gleich: den Musikschulen beim Aufbau zu helfen, in der bunten Landschaft der von keinem Ministerium gelenkten Musikschulwelt für Einheit in der Vielfalt zu sorgen, für die Musikschulen und ihre Arbeit zu werben und die Musikpädagogik insgesamt von ihrem Platz am Rand der Gesellschaft mehr in Richtung des Zentrums zu verschieben.
Viele Persönlichkeiten haben an dieser Entwicklung mitgewirkt – Rainer Mehlig war dabei die Konstante: ideenreich, systematisch, kämpferisch aber stets loyal setzt er sich für die Musikschulen ein.
Planen – strukturieren – organisieren: das ist die eine, aber nicht die einzige Seite des unermüdlichen Arbeiters. Oft genug hat er auch als engagierter und kenntnisreicher Musikpädagoge zur inhaltlichen Arbeit beigetragen. Am Anfang als Mitautor des Curriculums Musikalische Früherziehung, später als Dozent an der Bundesakademie, als Mitgestalter des Wettbewerbs „Musik Kreativ“ und des Medienpreises „Leopold“, über drei Jahrzehnte hinweg als einer der Verantwortlichen des Wettbewerbs “Jugend Musiziert“.
Wenn Rainer Mehlig sich für ein Thema oder eine Sache begeistert, dann ist er ein Förderer und Unterstützer, der nicht locker lässt. So hatte er sich schon in den späten Achtzigern von einem Streicherensemble faszinieren lassen, das damals den Namen „Rundfunk-Musikschulorchester der DDR“ trug. Dass dieses Ensemble über die Wendezeit gerettet wurde und heute als Deutsches Musikschulorchester den VdM repräsentiert, ist sein ganz persönlicher Verdienst. Rainer Mehlig war kein „Job-Hopper”. Er hat sich im Amt des VdM-Bundesgeschäftsführers, das er nun schon mehr als 31 Jahre lang ausübt, den Respekt der deutschen Musikwelt verschafft. Nicht nur seine Funktionen als Vorsitzender des Bundesfachausschusses Laienmusizieren im Deutschen Musikrat legt davon Zeugnis ab. Wenn er – bei einem 60-Jährigen ist diese Vorausschau kein Sakrileg – in einigen Jahren aus seinem Amt scheiden wird, dann wird er stolz auf ein gewichtiges Lebenswerk von seltener Geschlossenheit zurückblicken können. Foto: Archiv

Musik als Geschichte
Der israelisch-amerikanische Musikforscher Alexander L. Ringer ist nach längerer Krankheit im Alter von einundachtzig Jahren gestorben. Der 1921 in Berlin geborene Ringer gehörte zu den profiliertesten Musikologen der Gegenwart. Seine wichtigste Veröffentlichung ist eine vor zehn Jahren erschienene Aufsatzsammlung unter dem Titel „Musik als Geschichte“.

Laterna magica
Der Bühnenarchitekt Josef Svoboda, im Jahre 1920 in Prag geboren, ist dort jetzt auch gestorben. Svoboda, eine der markantesten Figuren szenischer Theaterkunst, gehörte in den Fünfzigerjahren zu den Gründern der Prager „Laterna magica”, deren ästhetisches Kennzeichen die Einheit von Theater, Film, Licht und Bild war. 1973 übernahm Svoboda die künstlerische Leitung der „Laterna magica“, die zu diesem Zeitpunkt zugleich in das tschechische Nationaltheater einbezogen wurde. Svoboda hat auch für Schauspiel und Oper zahlreiche Bühnenbilder entworfen, die durch die Verschmelzung strenger Raumstrukturierungen mit Licht und bildhaften Elementen faszinierten. Besonders produktiv gestaltete sich Svobodas Zusammenarbeit mit dem tschechischen Regisseur Vaclav Kaslik, mit dem er auch an deutschen Operntheatern zahlreiche Operninszenierungen (Hannover, Bremen) gestaltete.

Neuer Jeunesses-Generalsekretär
Der Bundesvorstand der JMD hat Dr. Ulrich Wüster (41) zum neuen Generalsekretär berufen. Er wird seine Stelle am 1. Oktober 2002 im Generalsekretariat der Jeunesses Musicales Deutschland (JMD) in Weikersheim antreten. Wüster studierte an der Musikhochschule Ruhr Instrumentalpädagogik mit dem Hauptfach Querflöte. Im Anschluss an das Staatsexamen nahm er das Studium der Musikwissenschaft, Germanistik und Geschichte in Bonn auf. Daneben war er mehrere Jahre als Musikschullehrer in Mülheim und Bonn tätig. Nach seiner Promotion wechselte er 1994 in die Bundesgeschäftsstelle des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM) und war dort als Referent zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem leitete er unter anderem die Projekte „Neue Wege in der Musikschularbeit” und „Qualitätssystem Musikschule”. Wüster löst Thomas Rietschel ab, der als Generalsekretär des Deutschen Musikrates nach Bonn wechselt. Nach Eckart Rohlfs (1959–1974), Hans Timm (1975–1977), Claus Harten (1981–1991), Thomas Rietschel (1992–2002)und anderen (siehe auch Foto auf Seite 27) ist Ulrich Wüster ab 2002 der nächste Generalsekretär des traditionsreichen Musikverbandes, der seit Beginn der 50er-Jahre immer wieder innovativ ins bundesdeutsche Musikleben eingegriffen hat. Wir wünschen Ulrich Wüster für seine Aufgaben und Pläne alles Gute und viel Erfolg.

Talentschmiede
Nach 17 Jahren beendet Marianne Arnold ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin des Bundeswettbewerbs Gesang Berlin. Neben den Bach Tagen Berlin und dem Studio Neue Musik, hat sie vor allem dem Bundeswettbewerb Gesang zu Rang und Namen verholfen. Er ist heute der größte und bedeutendste nationale Wettbewerb im europäischen Raum. Im Mai übernahm Ulrike Gross die Geschäftsführung. Marianne Arnold bleibt dem Wettbewerb in verschiedenen Gremien sowie beratend verbunden. Dieses Jahr ist der Bundeswettbewerb Gesang Berlin für Oper, Operette und Konzert ausgeschrieben.

Haitink zur Staatskapelle
Bernard Haitink wird Nachfolger von Giuseppe Sinopoli als Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle. Der Vertrag wurde von beiden Seiten unterzeichnet. Mit Beginn der Saison 2002/03 tritt Haitink sein neues Amt an. Bis Sommer arbeitet er noch als Musikdirektor des Royal Opera House Covent Garden, daneben als Principal Guest Conductor des Boston Symphony Orchestra und Präsident des London Philharmonic Orchestra. Das erste Konzert der Sächsischen Staatskapelle mit Haitink als Chefdirigent findet am 29. August zu den Salzburger Festspielen statt. Auf dem Programm: Werke von Richard Strauss.

Wolfgang Schneiderhan
Wolfgang Schneiderhan, einer der größten Geigenvirtuosen Österreichs, ist tot. Wie der österreichische Rundfunk meldete, starb Wolfgang Schneiderhan am 18. Mai 2002 im Alter von 86 Jahren in einem Sanatorium im Wiener Stadtteil Döbling. Der gebürtige Wiener galt in jungen Jahren als musikalisches Wunderkind. Im Wiener Musikleben wirkte er als Konzertmeister bei den Wiener Symphonikern und bei den Wiener Philharmonikern sowie als Gründer des nach ihm benannten Schneiderhan-Quartetts (1938).
Zusammen mit Rudolf Baumgartner rief Schneiderhan 1956 das Kammerorchester Festival Strings of Lucerne ins Leben.

Preis für Widmann
Der 35-jährige Klarinettist und Komponist Jörg Widmann erhält den Schneider Schott-Musikpreis 2002. Der Preis wird seit 1986 verliehen. Gestiftet wurde er vom Musikverleger Heinz Schneider-Schott. Preisträger sind Komponisten, Interpreten und Ensembles auf dem Gebiet der ernsten Musik, wobei der Schwerpunkt auf der zeitgenössischen Musik liegt. Der Preis ist mit 25.000 Mark dotiert.

Dreigestirn
Ein Dreigestirn wird ab 2003 die künstlerische Leitung des Leipziger Bachfestes übernehmen. Neben Thomaskantor Georg Christoph Biller werden sich auch Christoph Wolff, Direktor des Bach-Archivs, und Elmar Weingarten, Intendant des Frankfurter Ensemble Modern, in die Organisation des nächsten Festivals einbringen. Der bisherige Kurs Billers, der seit 1999 alleiniger künstlerischer Leiter war, soll beibehalten werden. Die Bachfeste werden auch künftig unter verschiedenen Themen stehen.

Abbado in Luzern
Claudio Abbado wird erstmals als Chefdirigent des neu gegründeten Lucerne Festival Orchestra am 15. August 2003 mit einem Sinfoniekonzert (u.a. Wotans Abschied aus Wagners „Walküre“ sowie Debussys „Le Martyre de Saint Sébastian“ und „La mer“) das Lucerne Festival im Sommer 2003 eröffnen. An den Pulten des neuen Klangkörpers werden sich Musiker wie Kolja Blacher, Lukas Hagen, Rainer Kussmaul, Diemut Poppen, Natalia Gutmann und Sabine Meyer begegnen.

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