Hauptrubrik
Banner Full-Size

Personalia

Publikationsdatum
Body

Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet. Mit dem Kulturinformationszentrum stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur Darstellung gebracht werden.

Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet. Mit dem Kulturinformationszentrum stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur Darstellung gebracht werden.Der Mann am Klavier
German Jazz Trophy für Paul Kuhn
Der Jazzpianist Paul Kuhn erhält 2002 die „German Jazz Trophy – A Life for Jazz“. Diesen Preis verleiht die Sparda-Bank Baden-Württemberg gemeinsam mit der Kulturgesellschaft Musik und Wort und der Jazzzeitung (ConBrio Verlagsgesellschaft, Regensburg). Für den musikalischen Teil der Ehrung am 25. Oktober 2002 in der Kundenhalle der Bank sorgen Paul Kuhn und sein Trio mit Paul G. Ulrich am Bass und Willy Ketzer am Schlagzeug selber. An Ruhestand denkt der heute 74-Jährige nicht, noch immer tourt er mit Trio oder Big Band durchs Land. „Mein Leben lang habe ich mich mit Musik beschäftigt“, sagt der Unermüdliche, „und ich kann mir ein Leben ohne Noten nicht vorstellen. Wenn ich keine Musik machen würde, wüsste ich gar nicht, was ich mit mir anfangen sollte, mein Leben wäre total leer.“ 1928 in Wiesbaden geboren machte Kuhn erstmals als Gymnasiast Bekanntschaft mit dem Jazz: Während nächtlicher Brandwachen hörte man gemeinsam heimlich Platten von Glenn Miller und Benny Goodman. Nach dem Krieg und einer klassischen Ausbildung am Wiesbadener Konservatorium begann Kuhns Karriere: eine erste eigene Band, Auftritte in amerikanischen Clubs und beim American Forces Network. Dann kam die Zeit der Schlager: „Der Mann am Klavier“ oder „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ wurden Hits. Von 1968 bis 1980 leitete Kuhn die SFB-Big Band und führte das Ensemble zu internationalem Renommee. Foto: G. Lutz

Kurt Sanderling zum Neunzigsten
Seinen Memoiren gab Kurt Sanderling den Titel „Andere machen Geschichte. Ich machte Musik.“ Eine Anspielung auf seine Biografie, die nur im Kontext mit den historischen Geschehnissen des 20. Jahrhunderts verstehbar ist. Verkürzt kann man sagen, Stalin rettete den Dirigenten vor Hitler. Sanderlings außergewöhnliche Karriere begann als Korrepetitor und zweiter Mann neben Chefdirigent Georges Sébastian am Moskauer Rundfunkorchester. 1960 kehrte er nach Berlin zurück, um dort sein erstes und einziges eigenes Orchester zu übernehmen: das Berliner Sinfonie-Orchester (BSO), das er zum Ost-Pendant der West-Berliner Philharmoniker ausbaute. Erst im Mai dieses Jahres hatte Sanderling mit einem Konzert mit dem Berliner Sinfonie-Orchester seine Dirigentenlaufbahn beendet (ein Mitschnitt dieses Konzerts erscheint bei Harmonia Mundi, die oben erwähnten Memoiren des Musikmachers sollen im Parthas Verlag veröffentlicht werden). Am Tag seines Geburtstages, dem 19. September, bekam der Dirigent zwei hohe Ehrungen verliehen. Der britische Botschafter, Sir Paul Lever, verlieh ihm den „Commander of the Britisch Empire“ und Berlins Kultursenator Thomas Flierl überreichte ihm die Ernst-Reuter-Plakette, die höchste Auszeichnung des Berliner Senats.

Gisela-Bonn-Preis 2002
SWR2-Musikredakteurin Anette Sidhu-Ingenhoff erhält den vom Indischen Rat für Kulturbeziehungen gestifteten Gisela-Bonn-Preis 2002. Die Auszeichnung, die auf Vorschlag der Deutsch-Indischen Gesellschaft verliehen wird, würdigt ihr „Wirken als Redakteurin des Programms ‚Musik der Welt’ und insbesondere die Einführung der deutschen Hörer in die indische Musik.“ Gestiftet wurde der Preis 1996 vom Indischen Rat für Kulturbeziehungen nach dem Tod der renommierten Indienkennerin und Förderin der deutsch-indischen
Beziehungen, Professor Dr. Gisela Bonn. Die jährlich vergebene Auszeichnung würdigt „besondere Leistungen auf dem Gebiet der deutsch-indischen Beziehungen“. Anette Sidhu-Ingenhoff hatte 1987 neben Aufgaben im Bereich „Sinfonie und Oper“ das Ressort „Außereuropäische Musik“ übernommen, das Ingeborg Schatz in den 70er-Jahren aufgebaut hatte.

Weitere Ehrung für Sofia Gubaidulina
Mitte August wurde der in der Nähe von Hamburg lebenden russischen Komponistin Sofia Gubaidulina von der schleswig-holsteinischen Kultusministerin Ute Erdsiek-Rave im Rahmen einer Feierstunde in Kiel-Molfsee das Bundesverdienstkreuz verliehen. Erst Ende Mai war der Komponistin der hochdotierte Polar-Musikpreis 2002 zuerkannt worden.

Strasser ausgezeichnet
Der Musiker und Orchesterchef Hugo Strasser hat von Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber das Bundesverdienstkreuz erhalten. Der Name Hugo Strasser sei ein „klingendes Markenzeichen“ geworden, sagte Stoiber beim Festakt in der Münchner Staatskanzlei. Der 80-jährige Orchesterchef sei für den musikalischen Nachwuchs ein großes Vorbild als Musiker, Komponist und Arrangeur.

Sing-Akademie Direktor
Der Kapellmeister und Professor Joshard Daus wird neuer Direktor der Sing-Akademie zu Berlin. Der als künstlerischer Leiter der EuropaChor-Akademie bekannte Daus sei mit eindeutiger Mehrheit von Mitgliederversammlung und Vorstand gewählt worden, sagte am Montag ein Sprecher der Akademie. Der neue Direktor der Sing-Akademie wolle die Tradition des Berliner Chores wiederbeleben, der im 19. Jahrhundert Vorbildfunktion für die gesamte chorsymphonische Entwicklung hatte.

Dohnányi zum NDR
Christoph von Dohnányi wird neuer Chefdirigent des NDR-Sinfonieorchesters. Wie der Norddeutsche Rundfunk in Hamburg mitteilte, unterschrieb der 73-jährige Musiker einen Dreijahresvertrag. Von 2004 an soll Dohnányi die Nachfolge von Christoph Eschenbach antreten. Der Dirigent sagte: „Ich freue mich auf die neue Aufgabe in meiner Heimatstadt und hoffe, mit meinem jungen Kollegen Alan Gilbert ein gemeinsames künstlerisches Konzept für die weitere Entwicklung des Orchesters realisieren zu können.“

Im Musikleben zu Hause
Nach 22-jähriger Mitarbeit verlässt Otto Zickenheiner den Deutschen
Musikrat in den Ruhestand. Geboren 1937 in Neuwied am Rhein, studierte er Musikwissenschaft, Philosophie, Germanistik und Romanistik in Frankfurt, Mainz, Freiburg und promovierte über die „Credo-Fuge der Missa Solemnis von Beethoven“ an der Universität Bonn. Er begann nach wissenschaftlicher Mitarbeit im Beethovenarchiv Bonn und persönlicher Assistenz beim Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Schellenberg 1980 als Projektleiter im damals neu eingerichteten Förderungsprojekt „Konzert des Deutschen Musikrates“. 1983 wurde er zum Stellvertretenden Generalsekretär des Deutschen Musikrates ernannt. In dieser Position war er neben der Funktion als Stellvertreter des Generalsekretärs zuständig für den Kontakt mit den Landesmusikräten, Mitgliedsorganisationen, sowie in den Gremien für den Bereich Musikberufe. Ferner waren unter anderem die Vorbereitungen der Generalversammlungen des Deutschen Musikrates und die Organisation von Sonderprojekten wie dem „Europäischen Jahr der Musik“ und Internationale Kongresse des Internationalen Musikrates in seiner Verantwortung. Besonders am Herzen lag ihm immer die musikalische Bildung von Kindern. In der genannten Zeit ist er vielen im Musikleben durch seine fachliche Qualifikation und besonders durch konstruktive Kritikfähigkeit, Loyalität, Fairness, Gesprächsbereitschaft, Konfliktfähigkeit und kollegiale Zusammenarbeit ein verlässlicher Partner gewesen. Der Musik wird er auch im Ruhestand verbunden bleiben.

Peter Kowald nach Konzert einem Herzanfall erlegen
Der Bassist Peter Kowald ist am 21. September 2002 in New York nach einem Konzert mit Kazu Uchihashi in Williamsburg, Brooklyn, an einer Herzattacke gestorben. Kowald, der in den letzten Jahren vor allem mit Solokonzerten in Erscheinung trat, war seit den 60er-Jahren einer der bedeutenden Protagonisten des europäischen Freejazz. Stark beeinflusst von Albert Ayler arbeitete er zu Beginn seiner Karriere vor allem mit Peter Brötzmann, Paul Lovens, Günter Christmann und Paul Rutherford zusammen. 1969 war er an der Gründung des Berliner Labels Free Music Production beteiligt, einem Ableger des Total Music Meeting, einem Berliner Freejazz-Festival, das derzeit wegen der Haushaltssperre der Berliner Senatsverwaltung um seine Existenz fürchten muss.

Weiterlesen mit nmz+

Sie haben bereits ein Online Abo? Hier einloggen.

 

Testen Sie das Digital Abo drei Monate lang für nur € 4,50

oder upgraden Sie Ihr bestehendes Print-Abo für nur € 10,00.

Ihr Account wird sofort freigeschaltet!