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Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet. Mit dem Kulturinformationszentrum stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur Darstellung gebracht werden.

Manfred Trojahn
Im Juni wurde Manfred Trojahn (Düsseldorf) von der Mitgliederversammlung des Deutschen Komponistenverbands e.V. (DKV) zum neuen Präsidenten gewählt. Jörg Evers (Inning am Ammersee) wurde stellvertretender Präsident. Weitere Vorstandsmitglieder sind Harald Banter (Köln), Gottfried Böttger (Hamburg), Moritz Eggert (München), Manfred Schoof (Lohmar) und Lothar Voigtländer (Berlin). Der langjährige Präsident Karl Heinz Wahren wurde von der Mitgliederversammlung zum Ehrenpräsidenten des Deutschen Komponistenverbandes gewählt. Manfred Trojahn ist in der Spielzeit 2004/05 der erste „composer in residence“ am Mainfrankentheater Würzburg, wo am 26. März 2005 seine Oper „Limonen aus Sizilien“ Premiere hat. Trojahn inszeniert selbst und gibt damit sein Debüt als Opernregisseur; Bühnenbild und Kostüme werden von Dietlind Konold erarbeitet, die musikalische Leitung hat Daniel Klajner. Foto: Charlotte Oswald

C. A. Widmann
Die Geigerin Carolin Anne Widmann erhält den Belmont-Preis 2004 für zeitgenössische Musik. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung der Forberg-Schneider-Stiftung wird am 8. August überreicht. Gewürdigt wird damit „ihr beeindruckendes Geigenspiel – vor allem der Musik unserer Zeit –, ihr Mut zur emotionalen Offensive und der tiefe Ernst ihrer musikalischen Gestaltung“, so die Begründung des Kuratoriums. Sie gilt als eine der wenigen jungen Geigerinnen, die sich neben dem Standardrepertoire der Erarbeitung zeitgenössischer Werke zuwenden. Foto: Belmont-Stiftung

Neu in Neuss
Die Deutsche Kammerakademie Neuss am Rhein hat einen neuen Chefdirigenten: Lavard Skou Larsen. Der in Brasilien geborene Künstler kam als Vierjähriger mit seinen Eltern nach Österreich, gab schon als Neunjähriger sein erstes Konzert mit Orchesterbegleitung, studierte bei Sándor Végh in Salzburg und etablierte sich als Geiger und Dirigent auf den großen Podien der Musikwelt: Unter anderem gastierte er im Wiener Konzerthaus, im Pariser Théâtre aux Champs-Elysées, in der Alten Oper Frankfurt, der Tonhalle Zürich, der Genfer Victoria Hall und im Amsterdamer Concertgebouw. Seit 1997 ist er Leiter der Streicherschule am Salzburger Mozarteum. Er ist der Gründer der Salzburg Chamber Soloists, mit denen er viele Tourneen unternommen hat, und kann auf eine umfangreiche Diskografie verweisen.Offiziell wird Lavard Skou Larsen sein Amt freilich erst in der Spielzeit 2005/06 antreten. Bis dahin gibt die Deutsche Kammerakademie Neuss noch Konzerte mit so verschiedenen Dirigentenpersönlichkeiten wie Lev Markiz, Ralf Gothoni oder Hansjörg Schellenberger.

Toots Thielemans
Die German Jazz Trophy 2004 geht dieses Jahr an eine internationale Jazzlegende: Toots Thielemans. Der belgische Mundharmonikaspieler, Komponist und Kunstpfeifer bekommt den von der Jazzzeitung, der Sparda-Bank Baden-Württemberg und der Kulturgesellschaft Musik und Wort verliehenen Preis im Rahmen eines öffentlichen Preisträgerkonzertes am 15. Oktober 2004 überreicht. Bisherige German Jazz Trophy-Preisträger waren Erwin Lehn, Paul Kuhn und Wolfgang Dauner. Öffentliche Preisverleihung und Konzert: 15. Oktober, Kundenhalle der Sparda-Bank Stuttgart. Foto: Jos Knaepen

Brinkmann 70
„Ein Musikwissenschaftler muss Musiker sein. Das heißt, dass er argumentiert aus engster Nähe zur Musik, einem fast körperhaften Kontakt mit Musik, und mit diesem Kontakt seine Interpretationen, seine Kontextstudien unternimmt.” Was Reinhold Brinkmann zu Beginn seines ausführlichen, in Buchform festgehaltenen Gesprächs mit Wolfgang Rihm auf dessen Frage „Was macht der Musikwissenschaftler” antwortete, klingt ebenso überraschend wie glaubwürdig. Überraschend, weil von fast körperhaftem Kontakt und engster Nähe nicht in allzu vielen musikwissenschaftlichen Abhandlungen etwas zu spüren ist. Glaubwürdig, weil Brinkmann selbst diesen Kontakt immer gesucht und in seiner Tätigkeit auch zum Ausdruck gebracht hat: sei es als Erforscher der Musik Wagners, Brahms‘ oder Schönbergs, sei es als Direktor des Darmstädter Instituts für Neue Musik und Musikerziehung oder bei der Entgegennahme des Siemens Musikpreises 2001, vom Rednerpult zur Klavierbank wechselnd. Seit 1985 lehrt Brinkmann an der Harvard University Cambridge, an Berlin bindet ihn weiterhin eine Honorarprofessur der Humboldt-Universität. Dort wurde ihm, der Ende August seinen siebzigsten Geburtstag feiern konnte, ein Kolloquium gewidmet, dessen Thema der Jubilar als Leitfaden musikwissenschaftlichen Arbeitens gut geheißen haben dürfte: „Musikalische Analyse und kulturgeschichtliche Kontextualisierung”. jmk Foto: Charlotte Oswald

Eckart Rohlfs JMI-Ehrenmitglied
Eckart Rohlfs, Mitbegründer und langjähriger Generalsekretär der Jeunesses Musicales Deutschland, Redaktionsmitglied der neuen musikzeitung seit ihren Anfängen, ehemaliger Geschäftsführer des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert”, Gründer und ehrenamtlicher Geschäftsführer der Zentralstelle europäischer Jugendmusikwettbewerbe (emcy), wurde auf der diesjährigen Generalversammlung des Weltverbandes der Jeunesses Musicales (JMI) zum Ehrenmitglied ernannt. Er nahm die Ehrung in Groznjan, Kroatien, entgegen, wo sich die Delegierten der Jeunesses Musicales-Sektionen aus aller Welt zusammengefunden hatten. Auch für den Aufbau des Internationalen Kulturzentrums der Jeunesses seit den 60er-Jahren in Groznjan ist Eckart Rohlfs mitverantwortlich. Die Generalversammlung wählte unter anderem auch Hans-Herwig Geyer, Vorstandsmitglied der deutschen Jeunesses Musicales in das Präsidium der Weltorganisation. Unser Bild zeigt von links Uli Wüster, Generalsekretär der Jeunesses Musicales Deutschland, Eckart Rohlfs und Hans Herwig Geyer in Groznjan. Foto: JMD

Gérard Souzay
Der französische Bariton Gérard Souzay ist am 17. August im südfranzösischen Antibes an der Cote-D’Azur im Alter von 85 Jahren verstorben. Der 1918 aus Angers gebürtige Souzay war auf Opern von Mozart, Wagner und Debussy spezialisiert. Der Bariton wurde als Gérard Tisserand geboren. Sein Vater war Berufssoldat, seine Mutter Sopranistin. Als Liedersänger wurde er in den 50er-Jahren ähnlich berühmt wie sein deutscher Antipode Dietrich Fischer-Dieskau. Das Label „testament“ hat vor kurzem sechs CDs mit dem jungen Gérard Souzay veröffentlicht: mit die schönsten Aufnahmen des großen Gesangsstilisten.

Peter Maxwell Davies
Am 8. September 2004 wird Sir Peter Maxwell Davies 70 Jahre alt. In diesem Frühjahr erst ist dem Komponisten mit der Ernennung zum ,,Master of the Queen‘s Music” für einen Zeitraum von zehn Jahren eine der höchsten Ehren des Britischen Königreiches widerfahren. Zu seinem besonderen Geburtstag nun sind ihm und seinem Schaffen zahlreiche Aufführungen in aller Welt gewidmet. Im deutschsprachigen Raum präsentieren unter anderem das Beethoven Orchester Bonn, der Carinthische Sommer sowie das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Programmschwerpunkte mit dem Komponisten und Dirigenten Peter Maxwell Davies.

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