Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet. Mit dem Kulturinformationszentrum stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur Darstellung gebracht werden.
Komponisten und Autoren im Gespräch
Musikmesse Frankfurt 2008: Messetalk der neuen musikzeitung, Musikpreis, Best Edition und mehr
Neben der Möglichkeit, sich einen Überblick über neue Produkte und Geschäftsideen zu verschaffen, besteht auf der Frankfurter Musikmesse traditionell auch Gelegenheit, mit den Menschen hinter den Kulissen, den Herstellern, Komponisten und Autoren in Kontakt zu treten. Um Messebesucher, aber auch Daheimgebliebene an diesem Dialog teilhaben zu lassen, lädt die neue musikzeitung in diesem Jahr zahlreiche Prominente zu Kurzinterviews an den ConBrio-Stand (Halle 3.1, Stand E 39). Diese werden vom nmzMedia-Team in Bild und Ton fürs Internet und von der nmz-Redaktion für die Printausgabe dokumentiert.
Wolf Biermann kommt anlässlich einer zweibändigen Notenedition bei Peermusic nach Frankfurt und wird am Donnerstag, den 13. März, ab 15 Uhr zu erleben sein. Aus dem Bereich der ernsten Musik werden am Mittwoch, den 12. März, Robin Hoffmann (Edition Peters) und Jan Müller-Wieland (Sikorski), am Donnerstag Johannes Maria Staud (Universal Edition) und am Freitag, den 14. März, die kürzlich mit dem ZONTA-Komponistinnenpreis ausgezeichnete Charlotte Seither (Bärenreiter), Samir Odeh-Tamimi (Ricordi) und Krzysztof Penderecki (Schott) zu Gast sein. Mit Michael Kube (Henle bzw. Neue Schubert-Ausgabe) und Michael Dartsch (Breitkopf) am Mittwoch, Felix Janosa (Terzio) am Donnerstag und Stephanie Jakobi-Murer (Hug) am Freitag sind auch Vertreter/-innen aus den Bereichen Notenedition, Musik für Kinder und Musikpädagogik vertreten. Vielleicht lässt sich der eine oder die andere auch zu einem kleinen musikalischen Statement am Steingraeber-Piano hinreißen … Die exakten Termine erfahren Interessierte direkt am ConBrio-Stand.
Den Frankfurter Musikpreis, der
am Vorabend der Musikmesse, am 11. März, verliehen wird, erhält in diesem Jahr der kubanische Altsaxophonist und Klarinettist Paquito D’Rivera. Die Auszeichnung in Höhe von 15.000 Euro wird vom Bundesverband der Deutschen Musikinstrumenten-Hersteller und von der Musikmesse Frankfurt gestiftet.
Die Verleihung des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ausgeschriebenen Deutschen Musikinstrumentenpreises findet am 13. März statt. In der Kategorie Konzertgitarre geht der Preis 2008 an den Freiburger Gitarrenbauer Sascha Nowak und den Füssener Zupfinstrumentenbaumeister Urs Langenbacher, in der Kategorie Bassklarinette an die Gebrüder Mönnig, Oscar Adler & Co. Holzblasin-strumentenbau GmbH aus dem sächsischen Markneukirchen.
Erst auf der Messe selbst werden die diesjährigen Gewinner des Deutschen Musikeditionspreises „Best Edition“ des Deutschen Musikverleger-Verbandes bekannt gegeben. Die Laudatio am Freitag, den 13. März, um 12 Uhr am Gemeinschaftsstand der Musikverbände in Halle 3.1 hält nmz-Chefredakteur Andreas Kolb.
Egon Saßmannshaus wird 80
Der Geiger und Violinpädagoge Egon Saßmannshaus vollendet am 19. März sein 80. Lebensjahr. Der gebürtige Wuppertaler nahm zunächst bei Lutz Göbel, dem damaligen Konzertmeister in Wuppertal, Violinunterricht und studierte später bei Walter Schulze-Prisca, der wiederum Schüler von Louis Persinger in San Francisco, Eugène Ysaÿe in Brüssel und Lucien Capet in Paris war. 1959 zog Egon Saßmannshaus nach Würzburg, wo er seine rege Unterrichtstätigkeit neben seiner Stelle als stellvertretender Solobratscher weiterführte. Wenige Jahre später ging er hauptberuflich an die Würzburger Sing- und Musikschule, deren Direktor er 1976 wurde.
Früh fing er an, seine eigenes Unterrichtsmaterial zu entwerfen. Im Jahre 1974 lud ihn der Gustav Bosse Verlag in Zusammenarbeit mit dem Bärenreiter-Verlag ein, eine Geigenschule für Kinder zu veröffentlichen. Bratschen- und Celloschulen folgten. Seither hat dieses Schulwerk als die meistverkaufte Methode im deutschsprachigen Raum nahezu eine halbe Million Kinder zur Musik geführt. Das Werk ist auch auf Italienisch und Chinesisch erschienen und wird ab Juli 2008 auf dem englischsprachigen Markt zur Verfügung stehen.
Egon Saßmannshaus lebt heute in München.
Hindemith-Preis
Der Dirigent Gerd Albrecht erhält den Paul-Hindemith-Preis der Stadt Hanau 2008. Damit folgte der Magistrat in seiner Entscheidung dem Stiftungsrat der Hindemith-Stiftung, die den gebürtigen Essener in Anwesenheit des Oberbürgermeisters Claus Kaminsky als Preisträger 2008 vorgeschlagen hatte. Albrecht ist damit der zweite Preisträger nach Tabea Zimmermann, der gemäß der neuen Vergaberichtlinien gemeinsam mit dem Stiftungsrat ausgewählt wurde.
Besonders hervorzuheben ist nach Meinung des Stiftungsrates auch sein Engagement für die zeitgenössische Musik; so hat er Werke unter anderem von Henze, Ligeti und Rihm uraufgeführt. Albrecht gründete die Hamburger Jugendmusikstiftung sowie das „Klingende Museum“ in Hamburg und Berlin.
Die Verleihung des Paul-Hindemith-Preises der Stadt Hanau 2008 an Gerd Albrecht wird zeitnah zum Geburtstag Paul Hindemiths im November in dem nach dem Komponisten benannten Saal des Congress Park Hanau stattfinden.
Neu in Ludwigsburg
Nachdem sich Wulf Konold von den Ludwigsburger Schlossfestspielen getrennt hat – er hatte einen langfristigen Vertrag gefordert, den ihm der Aufsichtsrat allerdings verweigerte –,
folgt ihm jetzt Thomas Wördehoff, der ehemalige Leiter des Feuilletons der „Weltwoche“ und gegenwärtige Chefdramaturg der RuhrTriennale, im Amt als Intendant in Ludwigsburg nach. Wördehoff übernimmt laut einer Mitteilung des Aufsichtsrats der Festspiel-Gesellschaft die Leitung der Schlossfestspiele 2010 – zusammen mit Michael Hofstetter als Chefdirigent.
Hellerau ohne Intendant
Einem Bericht der Dresdner Morgenpost zufolge soll der Kulturmanager Dieter Jaenicke ab 2009 neuer künstlerischer Leiter des Europäischen Zentrums der Künste in Hellerau werden. Er soll den Intendanten Udo Zimmermann ablösen. 2002 hatte Jaenicke bereits ein Konzept für Hellerau entwickelt und darin eine künstlerische Leitung statt des Intendantenmodells vorgeschlagen. Jaenicke wurde 1949 in Rostock geboren und studierte in Hannover Pädagogik. Seit 2005 ist er Generaldirektor des Weltkulturforums Rio de Janeiro.
Vier neue Porträt-CDs
Die neuen Komponisten, die in der Reihe Edition Zeitgenössische Musik eine Porträt-CD erhalten werden, stehen fest. Aus der Vielzahl an Bewerbungen wurden vier junge Komponisten ausgewählt, die die Chance haben, jeweils eine CD mit Eigenkompositionen zu produzieren.
Die Komponisten Saed Haddad, Gordon Kampe, Elena Mendoza-López und Oliver Schneller wurden von der Fachjury unter dem Vorsitz von Wolfgang Rihm ausgewählt: Die Veröffentlichung der vier Porträt-CDs ist für das Jahr 2010 geplant.
Mit der Compact-Disc-Reihe Edition Zeitgenössische Musik wurde bereits über 60 zeitgenössischen Komponisten die Möglichkeit eröffnet, eine eigens auf sie zugeschnittene Porträt-CD zu produzieren. Die CD-Reihe Edition Zeitgenössische Musik wird in Zusammenarbeit mit dem Label WERGO realisiert und durch den Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und von den Rundfunkanstalten der ARD unterstützt.
Bewerbungen und weitere Informationen bei: Deutscher Musikrat GmbH, Julia Franz, Weberstraße 59, 53113 Bonn, Tel. 0228/209 11 70, E-Mail: edition [at] musikrat.de (edition[at]musikrat[dot]de)
Goethepreis für Bausch
Die Choreografin Pina Bausch wird mit dem mit 50.000 Euro dotierten Goethepreis 2008 der Stadt Frankfurt am Main geehrt. Zur Begründung hieß es, Bausch habe in ihrer jahrzehntelangen künstlerischen Tätigkeit immer wieder Grenzen überschritten, dem Theater und Tanztheater neue Wege gewiesen und sich dabei immer auch mit anderen Künsten auseinandergesetzt. Bausch ist erst die dritte Frau seit 1945, die den Goethepreis erhält. Die Auszeichnung soll Bausch am 28. August in der Frankfurter Paulskirche überreicht werden.